Heizkosten sparen: Was bei neuen Fenstern beachten?

Heizkosten sparen: Was bei neuen Fenstern beachten?

Wenn Sie dauerhafte Einsparungen erzielen möchten, müssen Sie in vielen Fällen zuerst einmal eine Investition tätigen. Das trifft aktuell bei den Heizkosten zu. Sollen diese niedriger ausfallen, sind Modernisierungen an der thermischen Isolierung der Gebäudehülle notwendig. Dabei spielen die Fenster eine wichtige Rolle.

Gute Nachricht: Staat zahlt beim Fenstertausch mit

Derzeit gibt es eine besondere Situation, denn die Bundesregierung ist gleich mehrfach in der Pflicht. Einerseits sind Modernisierungen wie beispielsweise ein Fenstertausch zum Erreichen der Klimaschutzziele unverzichtbar, denn schließlich gehen mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen in Deutschland von Gebäuden aus. Andererseits muss der Energieverbrauch dauerhaft heruntergefahren werden, wenn ein dauerhafter Verzicht auf fossile Energieträger in absehbarer Zeit gelingen soll.

Deshalb hat die Bundesregierung Fördermittel aufgelegt, die über die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ausgereicht werden. Für den Ersatz alter Fenster gegen moderne Kunststofffenster als Einzelmaßnahme an der Gebäudehülle sind ab einer Investitionssumme von 2.000 Euro als Zuschuss bis zu 15 Prozent der Kosten bei der BAFA zu holen. Pro Wohneinheit und Jahr wurde vom Gesetzgeber auf förderfähige Gesamtkosten von bis zu 60.000 Euro gedeckelt.

Wie kommt der Spareffekt bei neuen Fenstern zustande?

Der Grund dafür erschließt sich bei einem Blick auf die Unterschiede der Werte des Wärmedurchgangskoeffizienten (auch kurz Ug-Wert genannt) abhängig von der Art der Verglasung. Die neuesten Varianten mit Dreifachverglasung weisen lediglich einen Ug-Wert von 0,6 W/(m²·K) auf. Fenster mit einer Doppelverglasung, die bis etwa in die Mitte der 1990er Jahre eingebaut wurden, weisen mit bis zu 1,4 W/(m²·K) mehr als das Doppelte dieses Wärmeverlustes auf. Noch schlechter fällt der Wärmedurchgangskoeffizient mit bis zu 2,8 W/(m²·K) bei den Verbundfenstern aus, die noch bis zum Ende der 1970er Jahre bei Wohnräumen verwendet wurden. Das Fazit lautet also, dass der konkrete Spareffekt bei den Heizkosten direkt vom Alter der zu ersetzenden Fenster abhängt.

Rahmenprofile & Randverbund: Worauf kommt es an?

In jüngster Zeit erobern die Mehrkammerprofile den Markt. Dabei handelt es sich um Rahmenprofile mit Hohlräumen im Inneren. Die 5-Kammer-Profile haben sich bei Kunststofffenstern bereits als Standard durchgesetzt, aber auch die Zahl der Modelle mit 7-Kammer-Profilen steigt. Sie weisen bei identischer Stabilität eine bessere Energie- und Umweltbilanz als Profile ohne solche Hohlräume auf. Das beginnt bereits bei einem reduzierten Materialbedarf.

Auch beim Randverbund der Scheiben gibt es interessante Innovationen. Abstandshalter aus Aluminium, die unerwünschte Wärmebrücken bilden, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Wer günstige Kunststofffenster kaufen möchte, trifft auf Abstandshalter aus Kunststoff. Als ein technisches Highlight der Oberklasse gelten aktuell Abstandshalter aus Edelstahl, die mit einer Schicht Kunststoff bedeckt wurden. Sie bieten ein Maximum an Stabilität bei gleichzeitig geringen Wärmeverlusten.

Fenster optimal auswählen: Nachhaltigkeit beachten!

Die meisten Immobilieneigentümer/-innen greifen bei einem Fenstertausch heutzutage zum Kunststofffenster. Das ist auch gut so, denn es stammen immer mehr Exemplare von Unternehmen, die in den Produktionsprozessen recycelten Kunststoff einsetzen. Wer neue Fenstertüren und Kunststofffenster kaufen möchte, trifft mittlerweile sogar auf Varianten, bei denen die Rahmenprofile vollständig aus recyceltem Kunststoff bestehen. Dafür kommt nicht irgendein Granulat zum Einsatz, sondern als Ausgangsstoff dienen die Profile von ausgebauten Kunststofffenstern. Das heißt, hier ist ein mit Blick auf die Umwelt und die Ressourcenschonung idealer Kreislauf entstanden.

Optimierte Lüftung ist für Energieeinsparungen unverzichtbar

Dass neue Fenster sehr dicht sind, ist „Fluch und Segen“ zugleich. Zum „Segen“ gehören das Fehlen von Zugluft und die Wirkung der thermischen Abdichtung. Der „Fluch“ ist die Abwesenheit einer Zwangsbelüftung. Werden Wohnräume durch die Nutzer/-innen nicht optimal gelüftet, droht Schimmelbildung, weil sich die Feuchtigkeit staut, die beim Kochen, Duschen und Baden sowie die Atmung und das Schwitzen des Menschen entsteht. Deshalb kommt der regelmäßigen Stoß- und Querlüftung eine große Bedeutung zu.

Darüber ist zu garantieren, dass der Wert der relativen Luftfeuchtigkeit deutlich unter 60 Prozent liegt. Luftfeuchten über diesem Schwellenwert begünstigen die Schimmelbildung an Außenwänden und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 70 Prozent ist Schimmelbildung unvermeidlich. Nebenher ist wissenswert, dass sich der Energiebedarf zum Aufheizen der Räume (mit Ausnahme von Infrarotheizungen) mit einer steigenden Luftfeuchtigkeit erhöht. Deshalb ist es sehr praktisch, dass es beispielsweise für Dachfenster Beschläge mit elektrischem Antrieb gibt, die per Funksignal mit der Steuerzentrale einer komplexen Klimaanlage kooperieren.

Intelligentes Fensterzubehör sorgt für ergänzende Spareffekte

Selbst die bereits effektvolle Thermoschutzwirkung moderner Kunststofffenster lässt sich weiter verstärken. Hochwertige Rollläden mit Kunststoffschild sorgen im heruntergelassenen Zustand für einen Temperaturpuffer zwischen dem Außenbereich und den Scheibenoberflächen. Das macht sich sowohl an eiskalten Wintertagen als auch an Sommertagen mit intensiver Sonnenstrahlung positiv bemerkbar. Einen wissenschaftlichen Beweis dafür haben Auswertungen von Beobachtungen der Gebäudefassaden mit Wärmebildkameras längst erbracht. Aber auch anderes Fensterzubehör beispielsweise in Form von Sonnenschutzrollos für Dachflächenfenster trägt zur Reduzierung des Gebäudeenergiebedarfs und damit zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor bei.

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