Warum wählen die Frauen auch jetzt die „männlichen“ Berufe selten aus?

Warum wählen die Frauen auch jetzt die „männlichen“ Berufe selten aus?

In der modernen Gesellschaft haben wir solide Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter gemacht, aber dennoch sind einige Fachgebiete immer noch von einer eindeutigen Dominanz eines Geschlechts geprägt.

Von Managerpositionen in der Wirtschaft, hin zum Bau oder in der Welt der Casinos und Online Spielautomaten, sind Frauen seltener anzutreffen. Historisch gesehen wurde viele Branche tatsächlich von Männern dominiert und es gab Zeiten, da durften Frauen keinen Beruf ohne Zustimmung des Mannes ausüben.

So spiegelt sich die traditionelle Geschlechtertrennung noch heute in diesen Branchen wider. In diesem Artikel wollen wir kurz auf die geschichtlichen Hintergründe eingehen und dann untersuchen, warum Frauen immer noch seltener „männliche“ Berufe auswählen.

Historische Geschlechterverteilung in Berufen

Seit Menschen in Gruppen zusammenleben, haben sie angefangen, Arbeit untereinander aufzuteilen. Diese Aufteilung war anfangs vor allem durch unterschiedliche Körperliche Merkmale gegeben, da der Mann stärker ist als die Frau und die Frau Kinder zur Welt bringen konnte. So war es früher üblich, dass Männer als Jäger und Sammler für die Versorgung der Familie verantwortlich waren, während Frauen sich um den Haushalt und die Kinder kümmerten.

Mit dem Aufkommen der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert änderte sich das Arbeitsumfeld drastisch. Es entstanden viele Berufe, die nicht mehr an körperliche Merkmale geknüpft sind. So konnte eine Frau die gleichen oder ähnliche Berufe ausüben. Im 19. Jahrhundert wurde aber dennoch ein stereotypes Bild von der Hausfrau vermittelt und ihnen der Zugang zu vielen Berufen verwehrt, was dazu führte, dass es immer noch eine geschlechterspezifische Aufteilung von Berufen gegeben hat.

Im Laufe des 20 Jahrhundert änderte sich dies aber drastisch. Angefacht von den beiden Weltkriegen arbeiteten Frauen auch außerhalb des traditionellen Rahmens und nahmen dabei wichtige Rollen ein. Sie drangen immer tiefer in den Arbeitsmarkt ein und erkämpften sich auch das Recht der freien Berufswahl.

Positive Entwicklungen und Empowerment von Frauen

Gerade in den letzten Jahrzehnten hat es bedeutende Fortschritte in der Gleichstellung der Geschlechter gegeben. Die zunehmende Bildung aller gesellschaftlichen Schichten, Empowerment Bewegungen und die Einführung von Gleichstellungsgesetzen haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Frauen ihren Beruf frei wählen können.

Die Bildung hat hierbei eine entscheidende Rolle eingenommen. Wo in der Vergangenheit der Zugang zu Hochschulen und Universität verwehrt war, studieren Frauen heute und streben eine höhere akademische Bildung an. Damit haben sich ihnen neue Berufsfelder wie Wissenschaft, Ingenieurwesen und eine Karriere in der Wirtschaft eröffnet. Sie ermöglicht es Frauen, Menschen im Allgemeinen, ihre Talente und Fähigkeiten voll auszuschöpfen und zum Einsatz zu bringen.

Mit dem Wandel in der Gesellschaft haben sich die sozialen Normen und Stereotypen auch gewandelt. Wo früher das traditionelle Bild der Frau gezeigt wurde, sieht man heute Politikerinnen, Managerinnen und Ingenieurinnen. Dies hat Frauen auf der ganzen Welt gezeigt, dass jeder eine wichtige Rolle einnehmen kann und so das Selbstbewusstsein und -vertrauen gesteigert.

Leider hat dieser Fortschritt noch nicht in allen Gesellschaften und Bereichen Einzug gehalten. Sodass es in vielen Ländern und Teilen der Welt noch immer zu einer Ungleichbehandlung kommt. Hier können nur langanhaltende Bemühungen diese Hürden auflösen, um so gleiche Chancen für alle zu schaffen.

Gründe für die seltene Wahl „männlicher“ Berufe

Trotz der Bemühungen, gesetzten Initiativen und vieler positiven Entwicklungen zeigen Studien noch immer, dass Frauen seltener “männliche” Berufe wählen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und können je nach Gesellschaft und Land auch stark variieren, aber einige der Gründe können sein:

  1. Noch immer gibt es Geschlechterstereotypen in Gesellschaften, ob beim Bild von Frau und Mann oder wie die Berufe selbst wahrgenommen werden. Was ist ein „männlicher“ Beruf? So werden zum Beispiel Pflegeberufe, Sozialarbeit und Erziehung häufig als „weiblich“ wahrgenommen, wohingegen Berufe mit körperlicher Arbeit oder in der Technologie noch immer mehr als „männlich“ betrachtet werden.
  2. Die sozialen Normen und Erwartungen haben noch immer einen starken Einfluss auf die Frauen, ihre persönlichen und beruflichen Ziele. Dies liegt daran, dass Frauen oft motiviert werden, einen familienfreundlichen Beruf zu wählen, da diese besser mit der Rolle als Mutter kombinierbar sind. Dies führt dazu, dass Frauen auch andere Berufe wählen, obwohl ihre Interessen oder Talente in einem eher Männerdominierten Berufsfeld liegen.
  3. Immer noch gibt es für viele Berufe und Bereiche mangelnde Vorbilder für junge Frauen. So gibt es erst seit jüngerer Zeit Frauen in führenden Positionen der Politik oder großer Konzerne, was junge Frauen dazu inspiriert, ähnliche Wege zu gehen oder neue zu eröffnen.
  4. Ein wichtiger Grund, warum Frauen noch immer selten “männliche” Berufe wählen, sind Arbeitsbedingungen und Arbeitskultur. Dies umfasst viele Aspekte und kann von körperlicher anspruchsvoller Arbeit und langen Arbeitszeiten zu einem rauen Arbeitsklima gehen und einer Unvereinbarkeit mit der Aufgabe als Mutter gehen.

Um die Geschlechterungleichheit in der Berufswahl weiter zu verringern, ist es wichtig diesen Herausforderungen zu begegnen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. Dies wird durch Akzeptanz von Vielfalt und die Förderung von Vorbildern ermöglicht. Durch diese Bemühungen werden Frauen weiter ermutigt, neue Wege zu gehen und ein Berufsfeld auszuwählen, das ihren Talenten und Interessen entspricht.

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