Cloud-Technik: Private vs. Public Cloud-Systeme
Die technische Seite der Cloud: Was steckt eigentlich hinter dem Begriff Cloud Computing und wie gestaltet sich die dahinter stehende Technik? Cloud Computing lässt sich inhaltlich relativ einfach und kurz beschreiben. Die dahinter stehende, technische Begriffsdefinition hat sich jedoch erst vor Kurzem zu einer einheitlichen und generell gültigen Erklärung entwickelt. Zuvor herrschten viele unterschiedliche Versionen der Cloud Computing Definition. Dies verstärkte die Frage nach einer einheitlichen, und generell gültigen Definition des Cloud Begriffs. Das NIST (National Institute of Standards and Technology) mit dem Sitz in Gaithersburg (Maryland) hat im Jahr 2009 eine Definition entwickelt, die sowohl enge als auch weite Definitionsansätze zusammenfasst und das Konstrukt „Cloud Computing“ sowohl für den Laien als auch für den Profi greifbar macht: Im Ergebnis führte das NIST drei Kernbereiche bzw. Servicemodelle des Cloud Computing zusammen.
IaaS: Infrastructure as a Service
IaaS, oder auch Infrastructure as a Service beschreibt dabei das erste Servicemodell des Cloud Computing. Es handelt sich dabei um ein klassisches Mietmodell. Der Nutzer verfügt über keinen physischen Rechner inkl. Zubehör, sondern mietet die Infrastruktur bei einem entsprechenden Dienst im Internet, der die benötigten Ressourcen bereitstellt. Solche virtualisierte Ressourcen bestehen zum Beispiel aus Rechnersystemen, Netzwerken sowie dem entsprechenden Arbeitsspeicher. Durch IaaS sind Cloud Nutzer in der Lage, Ihre eigene Infrastruktur und Hardwareumgebung frei zu definieren und entscheiden selbst, welche Software und Programme installiert werden. IaaS beschreibt schließlich die Bereitstellung der Cloud Infrastruktur.
SaaS: Software as a Service
SaaS bedeutet Software as a Service und beschreibt das zweite Servicemodelle des Cloud Computing. Stellen Sie sich vor, Sie benötigen eine ganz bestimmte Software, deren Installation für Sie allein jedoch zu aufwändig oder zu teuer ist. Abhilfe schaffen Cloud Dienste im Internet, die bestimmte Software und Programme bereitstellen. Der Nutzer hat die Möglichkeit auf ebendiese Programme sowie die dahinterstehende Hardware zuzugreifen, ohne jedoch eigenständige Installationen vornehmen zu können. Die Software wird auf den Rechnersystemen des Cloud Anbieters ausgeführt.
Bei SaaS geht es daher im Kern um die Bereitstellung der Softwarenutzung für einen bestimmten Zeitraum, ohne dass der Nutzer die Lizenz dieser Software erwerben muss. SaaS beschreibt somit die Bereitstellung von Anwendungen.
Paas: Platform as a Service
PaaS, oder auch Platform as a Service, bietet den Nutzern des Cloud Systems einen Zugang zu einem bestimmten Service: Es handelt sich um eine Computer Plattform, in der Nutzer Anwendungen für das Web erstellen können. Innerhalb eines PaaS Systems können Nutzer daher Ihre eigene Software entwickeln. Natürlich geschieht dies auf Basis der gemieteten Softwareumgebung des Cloud Anbieters. Der Cloud Anbieter ist in diesem Fall der Service Provider, der den Dienst bereitstellt, und die Entwicklung von Laufzeitumgebungen und Entwicklungsumgebungen ermöglicht.