Der Menschenaffe

Lesedauer: 2 MinAktualisiert: 6. Januar 2021 16:56

“Der Menschenaffe” lauten die Zeilen dieses Beitrags aus dem Bereich “Lyrik und Poesie”. Der folgende Beitrag stammt von Helmut Voigt, der im Jahr 2017 verstorben ist und zahlreiche Gedichte, Kurzgeschichten sowie nachdenkliche Texte hinterlassen hat, die wir gerne veröffentlichen.

Der Menschenaffe

Im Käfig neben der Giraffe
da lebt ein großer Menschenaffe.
Er ist im Zoo die Attraktion,
sogar den Wärter duzt er schon,
denn das tut sonst nur der Direktor,
weil der ihn aus der Schule kennt
und bei der Zeitung war er Lektor,
weshalb er ihn jetzt „Ede“ nennt.

Und wenn die Leute ihn betrachten,
belächeln und ihn bald verachten,
dann wird der Affe plötzlich keck
und wirft mit einem Haufen Dreck.
Die Leute sind in Kürze weg,
obwohl sie „dreckig“ lachen,
bekamen einen großen Schreck
um ihre feine Sachen.

Als dann der müde Wächter,
vor lauter Lachen und Gelächter,
die Tür des Käfigs nicht verschließt,
da flieht das große Affenbiest.

Am nächsten Tag
beginnt die Jagd
nach einem freien Affen.
Der Direx schimpft,
der Wärter klagt,
die and‘ren Leute gaffen.
Der Affe kommt nicht mehr zur Ruhe,
verfolgt von affigem Getue
rast er im ganzen Zoo herum
und hält den Mensch für völlig dumm.

Man suchte ihn beim Würstchenstand,
im Waschraum irgendwo,
bis man ihn überraschend fand
im großen Chefbüro!

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