In der Manege des Lebens

“In der Manege des Lebens” lauten die Zeilen dieses Beitrags aus dem Bereich “Lyrik und Poesie”. Der folgende Beitrag stammt von Helmut Voigt, der im Jahr 2017 verstorben ist und zahlreiche Gedichte, Kurzgeschichten sowie nachdenkliche Texte hinterlassen hat, die wir gerne veröffentlichen.

In der Manege des Lebens

Hereinspaziert! Hereinspaziert!
Damen und Herr’n, nur nicht geziert.
Kommt in den Zirkus des Lebens
und nehmt euch die Freude des Gebens.

Alles im Zirkus höret auf mich,
denn der Direktor, das bin ich,
mit der Peitsche in der Hand
regiere ich mein Zirkusland.

Da tanzen dumme Zirkusklaune
und sorgen für die rechte Laune,
denn über Dummheit lacht man gern.
Hab‘ ich nicht recht, meine Damen und Herr’n?

Und der Artist ist zu bestaunen,
im Publikum ertönt ein Raunen.
Er ist so lang, der große Held,
bis er vom Drahtseil runterfällt.

Zunächst noch rasch die Messer schärfen,
der Atem stockt beim Messerwerfen.
Und steckt das Messer in der Brust,
hat’s Publikum die Mordeslust.

Und so erfährt das Publikum,
man hält es immer noch für dumm.
Manege frei! Manege frei!
Zur großen Volksverdummerei.

Sie, liebes Publikum,
Sie sollen jetzt entscheiden,
sei’n Sie nicht dumm
wenn Sie sich daran weiden.

Entscheiden Sie sich: Haben Sie das Recht
gerecht zu sein zum menschlichen Geschlecht?
Ist denn Ihr Urteil etwa fehlerfrei
und ist nicht oft ein Vorurteil dabei?

(Zirkusklaune: dichterische Freiheit)

Weiterlesen: „Mörderischer Krieg

Schreibe einen Kommentar