Weit verbreitete Hautkrankheiten und ihre Behandlung

Weit verbreitete Hautkrankheiten und ihre Behandlung.

Hauterkrankungen können viele Ursachen haben – seien es bakterielle Infektionen, Immunkrankheiten, hormonelle Veränderung wie auch psychische Belastungen und Stress. Oftmals sind sie unangenehm und belasten den Patienten ebenso durch Schmerzen oder Juckreiz wie auch durch die optische Beeinträchtigung. Wir liefern einen Überblick über die am weitesten verbreiteten Hautkrankheiten und verraten, wie man sie lindert, wann man einen Arzt aufsuchen sollte, und wann ein Besuch in der Apotheke oder im Drogeriemarkt ausreichend sein kann.

Bakteriell bedingte Hauterkrankungen

Leidet man unter einer bakteriellen Hautinfektion, bedeutet dies in der Regel, dass man sich angesteckt hat und diese auch an andere Menschen übertragen kann, weshalb sie schnellstmöglich bekämpft werden sollten. Verstärkt anfällig sind Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, wie Patienten mit HIV und Hepatitis oder in medizinischer Behandlung befindliche wie beispielsweise in der Chemotherapie. Ältere Menschen sind stärker betroffen, ebenso wie diejenigen, die sich in Pflegeheimen oder im Krankenhaus aufhalten. Auch wer bereits Verletzungen oder Entzündungen besitzt, hat ein größeres Risiko.

Häufige bakterielle Hautinfektionen

  • Abszesse
  • Furunkel
  • Akne – diese ist jedoch nicht ansteckend
  • Follikulitis
  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • und viele mehr.

Diagnose

Bakterielle Hautinfektionen werden in der Regel vom Arzt diagnostiziert, sei es durch einen fachkundigen Blick, oftmals auch über Hautproben. Die Beschwerden können vielseitig sein – von Rötungen und Juckreiz bis hin zu eitrigen Wunden, Fieber oder Schüttelfrost. Besteht Verdacht, sollte man demnach dringend medizinische Beratung aufsuchen.

Behandlung

Bakterielle Hautinfektionen werden auch unterschiedliche Weise therapiert, die Behandlung mit Antibiotika ist jedoch ein verbindendes Element. Lokaltherapie erfolgt oftmals durch antibiotische Cremen oder mittels desinfizierender Bäder.

Pilzinfektionen

Zu den exogenen Hauterkrankungen – also denen, die durch externe Einflüsse entstehen – gehören auch Infektionen durch Pilze. Diese können sich auf der Haut schnell verbreiten und lieben feuchte Bedingungen, weshalb vor allem Körperstellen betroffen werden, wo sich Schweiß oder Nässe in Hautfalten ansammelt.

Bemerkbar machen sich Pilze oft durch Brennen, Juckreiz und gerötete Haut. Sie kommen in sämtlichen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten gleichermaßen vor, weshalb korrekte Vorbeuge jedem zu empfehlen ist.

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Vorbeuge

Ratsam ist es beispielsweise sich nach dem Waschen gut abzutrocknen, besonders zwischen den Zehen, und in öffentlichen Duschen entsprechen Sandalen zu tragen und auf Hotelteppichen nicht barfuß zu gehen. Atmungsaktive Materialien schützen vor Pilzinfektionen, ebenso sollte man darauf achten, dass man stets trockenes Schuhwerk trägt und gerade im Winter nasse Schuhe gründlich austrocknet, bevor man sie wieder anzieht.

Behandlung

Pilze verbreiten sich schnell, weshalb man Kratzen der Stelle unbedingt vermeiden sollte, damit der Pilz nicht unter die Nägel gelangt und sich von dort auf eine andere Körperstelle überträgt. Bei Fußpilz sollten Socken täglich gewaschen und die betroffene Stelle mit einem separaten Handtuch getrocknet werden, zudem ist es ratsam Textilien gründlich mit heißem Wasser zu waschen.

Pilzinfektionen werden mit sogenannten Antimykotika lokal/ topisch oder systemisch/ im Körper behandelt. Erhältlich sind diese in der Apotheke als Salben, Cremes, Lotionen, Gele. Ist die Rötung abgeklungen, sollte man die Antipilzbehandlung dennoch nicht vorzeitig absetzen, da der Pilz sonst leicht zurückkehren kann.

Rosazea

Rund fünf bis sieben Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Rosazea, wobei Frauen etwas stärker davon betroffen sind als Männer, und die Ursache nicht komplett geklärt ist. Genetische Veranlagung mag dabei ebenso eine Rolle spielen wie auf der Haut lebende Bakterien oder Milben.

Nicht selten entsteht Rosazea während der Schwangerschaft und kann dann besonders stark ausgeprägt sein, weshalb auch hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen können.

Oft mit Akne verwechselt, tritt sie in erster Linie im Gesicht aus und macht sich durch Rötungen bemerkbar, die jucken und brennen. Oftmals gehen damit auch Papeln und Pusteln einher, Geflechte aus Äderchen sind unter der Haut sichtbar, besonders auf Wangen, Kinn und Nase.

Diagnose

Es ist wichtig Rosazea von Akne abzugrenzen, der Hautarzt kann die Diagnose durch das optische Erscheinungsbild der Haut diagnostizieren, wie oftmals auch durch eine gründliche Patientenbefragung hinsichtlich derer Lebensgewohnheiten.

Behandlung

Bei Rosazea helfen topische Mittel wie Soolantra Creme, die rezeptfrei gekauft werden kann. Schlimme Fällen können mit Laser oder operativ behandelt werden. Zudem sollten Faktoren vermieden werden, die Rosazea begünstigen – wie direktes Sonnenlicht, starke Temperaturschwankungen wie heiße Bäder oder Sauna sowie bestimmte Lebensmittel wie beispielsweise Käse.

Auch Alkohol und Nikotin können die Symptome verschlimmern. Zudem sollte Kosmetika vermieden werden, die Alkohol, Parfüm, Milchsäure und andere reizende Stoffe enthalten.

Neurodermitis

Neurodermitis ist ein endogenes Ekzem und wird demnach nicht von äußeren, sondern inneren Faktoren ausgelöst. In Deutschland leiden rund drei Prozent der Erwachsenen und mehr als zehn Prozent der Vorschulkinder an der atopischen Dermatitis, wie Neurodermitis auch genannt wird. Stärker betroffen sind außerdem Menschen, die an Asthma und Allergien leiden. Neurodermitis macht sich bemerkbar durch trockene, juckende Haut, wobei sich akute Schübe sich mit beschwerdefreien Phasen abwechseln.

Diagnose

Neurodermitis wird durch Patientenanamnese – also eingehende Befragung – und optisches Erscheinungsbild vom Arzt diagnostiziert, oftmals auch mittels Dokumentation eines sogenannten Haut-Scores.

Behandlung

Bei Neurodermitis kommt es vor allem auf die richtige Hautpflege an – im Winter eignen sich fett- und ölhaltige Cremen und Salben, im Sommer und bei starken Beschwerden sind wasserhaltige, leichte Cremen zu bevorzugen.
Häufiges Waschen mit harschen Mitteln sollte hingegen vermieden werden.

Bilder
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