So umgehen Glücksspieler den Glücksspielstaatsvertrag.
Der 2021 beschlossene Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) hat nicht nur in der Gamerszene für glückliche Gesichter gesorgt. Betreiber von Online-Casinos beklagen aufgrund der hohen Abgaben und der rigiden Regulierung, die weit über das hinausgeht, was für den Jugend- und Spielerschutz international üblich ist, einen Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Die harten Maßnahmen machen auch Glücksspielern keine Freude. Um sich selbst ein Bild vom umstrittenen Regelwerk zu machen, nehmen wir dessen kritischsten Aspekte unter die Lupe und schlagen Lösungen vor, wie Freunde des Glücksspiels dennoch zu attraktiven Spieltempeln gelangen können.
Wo es attraktive Online-Casinos gibt
Wer sich fragt, wie er sich in einer Spielstätte angemessen ausleben kann, wenn das Spielgeschehen dermaßen überreguliert ist, sollte wissen, dass es zu einem Online-Casino mit deutscher Spiellizenz Alternativen gibt.
Das EU-Freizügigkeitsrecht erlaubt Personen aus einem EU-Land die Nutzung einer Dienstleistung, die in einem anderen EU-Land angeboten wird. Dies macht es möglich, dass Spieler aus Deutschland in einem Online-Casino mit einer Spiellizenz aus einem EU-Land ebenfalls rechtlich auf der sicheren Seite sind. So können sie in Online-Casinos ohne 5-Sekunden-Regel und anderen Zumutungen nach Herzenslust spielen.
Beliebt ist zum Beispiel eine Lizenz aus Curacao. Die karibische Antilleninsel gehört zum Königreich Niederlande und ist mit der EU zumindest assoziiert. Online Casinos aus Curacao sind zwar ebenfalls zu verschiedenen Maßnahmen in Bezug auf den Spieler- und Jugendschutz verpflichtet; allerdings wirkt sich dies nicht nachteilig auf das Spielerlebnis aus.
So gibt es in Curacao Casinos weder Einsatzlimits noch Beschränkungen im Spielangebot. Hinzu kommt, dass diese Spieltempel nahezu alle erdenklichen Bezahloptionen zulassen – einschließlich Transfers mit Kryptowährungen.
Öffentliche Kritik am Glücksspielstaatsvertrag
Die Konzentration auf Spielersicht mag ein reduzierter Ansatz sein. Doch da der Artikel die Interessen von Glücksspielern behandelt und sich an diese Gruppe wendet, würden andere Perspektiven von dieser Zielgruppe wegführen.
Für ein ausgewogenes Bild soll der Verweis auf die kritische Öffentlichkeit genügen, dass sich immer wieder Kritiker zu Wort melden, die den Glücksspielstaatsvertrag in Bausch und Bogen kritisieren. Sie äußern Bedenken, dass die Legalisierung des Glücksspiels ein falsches Zeichen gesetzt habe, und befürchten eine Verschärfung von Problemen wie Spielsucht, Beschaffungskriminalität und Zerstörung von Lebensläufen.
Was stört die Spieler?
Naturgemäß sind die Kritikpunkte bei Glücksspielern anders gelagert. Ihnen missfällt zunächst der Kahlschlag bei den Spielen. Unter den Hammer fielen beliebte Kartenspiele wie Blackjack, Baccara und Roulette, Würfelspiele, Ereignis- und Live-Wetten sowie Online-Slots mit progressivem Jackpot.
Weiterhin gibt es strenge Einsatzobergrenzen. Um zu vermeiden, dass Spieler zu viel Geld in Spieltempeln ausgeben, hat der Gesetzgeber an mehreren Stellschrauben gedreht. Verhängt wurde zunächst ein generelles Einsatzlimit von monatlich 1.000 Euro, das sich nur auf Antrag auf 10.000 Euro erweitern lässt.
Ebenso dürfen Spieler nicht mehr an zwei oder mehr Automaten gleichzeitig spielen und ebenso nicht in mehreren Casinos parallel unterwegs zu sein. Für Online-Slots wurden eine Einsatzobergrenze von einem Euro pro Dreh, die Abschaffung von Auto-Spins und eine Fünf-Sekunden-Pause nach jeder Drehung festgelegt.
Um die Vielzahl der neuen Regeln zu überwachen, hat der Gesetzgeber ein einheitliches Tracking-System festgelegt, das Online-Casinos für den Erhalt der deutschen Spiellizenz auf ihrer Plattform implementieren müssen. Damit wird unter anderem verhindert, dass Glücksspieler an zwei Automaten gleichzeitig spielen oder mehr Geld ausgeben als erlaubt. Zur Überwachung gehören ein OASIS-System (Onlineabfrage Spielerinformationssystem) sowie eine Spielersperrdatei. Eine Sperre in einem Casino gilt für alle Casinos mit deutscher Lizenz.
Abschließend ist die erlassene Glücksspielsteuer mit 5,3 Prozent etwa dreimal so hoch wie im Ausland, was sich nachteilig auf die RTP-Quote auswirken muss.
Glücksspieler sind nicht hilflos
Der Glücksspielstaatsvertrag ist aus Sicht der Spieler deutlich über das Maß hinausgeschossen, das für den Spieler- und Jugendschutz notwendig ist. So ist die künstliche Verknappung des Spielangebots beispiellos, weil die Absicht, den Lockruf der Spiele zu dämpfen, dem Sinn von Spielen, Spaß zu machen, diametral entgegenläuft. Zum Glück können Glücksspieler zu anderen Casinos ausweichen. Bei einem Online-Casino mit einer Lizenz aus einem EU-Land gehen sie rechtlich kein Risiko ein.