Warum brennt es in Spanien auf den Feldern häufig? Erklärung
Während die Urlaubssaison in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern auf die Sommerzeit begrenzt ist, wird Spanien quasi ganzjährig bereist. Logisch: Hier kann man auch im Winter in der Regel angenehme Temperaturen genießen. Schnee und absolut schlechtes Wetter gibt es nur selten. Ein ganz besonderes Phänomen wird immer häufiger von Touristen gemeldet: Auf spanischen Feldern sieht man vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten kleine Feuer. Kleine Rauchschwaden ziehen durch das Land, die an ein Osterfeuer aus Deutschland erinnern. Der beißende Geruch ist vor allem in direkter Nähe deutlich wahrzunehmen. Doch was hat es mit den kleinen Feuerstellen auf spanischen Feldern auf sich? Ist es eine ganz bestimmte Tradition? Wird hier etwas gefeiert? Wir klären auf.
Spanische Feuer auf Feldern sichtbar
Wer mit dem Auto unterwegs ist, kommt unweigerlich an Orangen- oder Olivenplantagen vorbei. Der absolute Großteil der Nutzfarmen und Feldflächen ist durch Orangenplantagen sowie den Anbau von Oliven bedeckt. In der Regel sind kleine Farmhütten, meist in der Mitte des Feldes, zu sehen. Optisch sind diese keineswegs ein architektonischer Hingucker, sondern wirken baufällig und verlassen. Dennoch werden sie genutzt: Hier lagern Gartengeräte, Material, Werkzeuge, teilweise Saatgut und Verschnitt. Die kleinen Hütten dienen also als zentraler Lagerplatz in der Mitte des Feldes. Und genau an dieser Stelle ist zu beobachten, dass kleine Feuerstellen aktiv sind und heller Rauch aufsteigt.
Tägliches Verbrennen von Rebschnitt und Geäst
Die kleinen Feuerstellen können nahezu täglich beobachtet werden: Die spanischen Bauern verbrennen an dieser Stelle Rebschnitt, Geäst und gestutztes Material ihrer Plantagen. Der Abtransport würde zu lange dauern und ist zu kostenintensiv. Das kurzfristige und schnelle Verbrennen ist hier in der Regel die Lösung.
Verbrennen von anderen Materialien
Das Problem: Häufig wird nicht nur Rebschnitt verbrannt, sondern darüber hinaus Hausmüll, alte Elektronik, Autoreifen und vieles mehr. Dies schadet nicht nur der Umwelt, sondern sorgt auch für einen sehr intensiven, beißenden und strengen Geruch sowie dunklen Rauch, der sich meterhoch in die Luft zieht und Rauchschaden über das Umland verteilt. Natürlich zum Ärgernis und zur Besorgnis der Anwohner, denn.
Spanien anfällig für Waldbrände
Gerade das spanische Festland ist aufgrund der andauernden, hohen Temperaturen und der niedrigen Regenwahrscheinlichkeit sehr anfällig für Waldbrände. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Waldflächen durch Feuer zerstört. Gerade die kleinen Feuerstellen auf Feldern, die oftmals nicht nur für Feldabfälle genutzt werden, erhöhen die Feuergefahr im Land ungemein. Da die Bewässerungssysteme und –kanäle häufig nicht besonders gut ausgebaut sind, kommt es durch das Verbrennen des Verschnitts und anderen Materialien sehr oft zu kleinen Feuern, die sich ausbreiten und ganze Landstriche zerstören.
Hexeln statt verbrennen
Dabei wäre die Lösung so einfach: Abschnitte und andere organische Abfälle können bequem gehexelt bzw. kleingemacht werden. Auf diese Weise können Sie wiederum als Dünger dienen oder empfindliche Böden in anderen Bereichen schützen. Dennoch: Seit Jahren wieder weiter verbrannt. Das Interesse, einen Beitrag für die Umwelt zu leisten, hält sich anscheinend in überschaubaren Grenzen. Die Regierung wäre gefragt, das Verbrennen der Abfälle und Verschnitte zu verhindern bzw. anzuordnen, dass das Material auf andere Weise entsorgt werden muss.
Fazit
Dass Felder in Spanien brennen und Aufsehen bei Touristen erwirken, ist zunächst nicht tragisch, da es sich um „scheinbar“ kontrollierte Feuer handelt. Hier wird weder ein besonders Fest gefeiert noch eifert man einer alten Tradition nach. Es werden schlichtweg Äste, Blätter und befallene Pflanzen etc. verbrannt, um sich die Arbeit und Mühe zu sparen, Hackschnitzel zu erzeugen bzw. einen Hexler zu nutzen.