Bettwäsche wechseln sollte mindestens wöchentlich erfolgen, doch deine persönlichen Umstände bestimmen die optimale Häufigkeit. Starke Schwitzer brauchen alle 3-4 Tage frische Laken, Allergiker sogar öfter.
Kennst du das Gefühl, wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Bettwäsche schon wieder gewechselt werden müste? Du stehst vor dem Bett und fragst dich: War das jetzt eine Woche oder schon länger?
Die Antwort lautet: Einmal pro Woche ist der Standardrhythmus für die meisten Menschen. Doch diese Regel ist flexibler, als viele denken. Eine Studie der National Sleep Foundation zeigt: 40% der Deutschen wechseln ihre Bettwäsche nur alle drei Wochen – das ist definitiv zu selten.
Beim Bettwäsche wechseln entscheidet deine persönliche Situation

Nicht jeder Mensch hat die gleichen Bedürfnisse. Diese Faktoren bestimmen, wie oft du wechseln solltest:
Starkes Schwitzen: Du wachst nachts verschwitzt auf? Dann alle 3-4 Tage wechseln. Laut Experten verlieren wir nachts bis zu zwei Liter Schweiß – bei starken Schwitzern entsprechend mehr.
Allergien: Menschen mit Hausstaubmilbenallergie sollten alle 2-3 Tage frische Bettwäsche verwenden. ÖKO-TEST empfiehlt zusätzlich spezielle milbendichte Überzüge (Encasings).
Schlafgewohnheiten: Wer abends duscht und im Schlafanzug schläft, kann den Wechsel auf 10 Tage verlängern. Naked Sleeper hingegen sollten bei der Wochenregel bleiben.
Jahreszeiten machen einen Unterschied

Im Sommer schwitzen wir mehr, weshalb ein 4-5 Tage Rhythmus sinnvoller ist. Im Winter reicht oft der wöchentliche Standard – allerdings bringen wir häufiger feuchte Kleidung oder Schneematsch ins Schlafzimmer.
Heizungsluft trocknet die Haut aus, wodurch mehr Hautschuppen anfallen. Diese sind die Hauptnahrung für Hausstaubmilben.
Nach Krankheit: Sofort handeln und Bettwäsche wechseln!
Hier gibt es keine Diskussion: Nach Erkältung, Grippe oder anderen Infekten muss die Bettwäsche sofort gewechselt werden. Viren können mehrere Tage auf Textilien überleben. Bei 60°C werden aber die meisten Krankheitserreger abgetötet.
Vergiss dabei nicht das Kopfkissen – hier sammeln sich vor allem bei Erkältungen besonders viele Erreger.
Was passiert bei seltenen Wechseln?

Bakterien und Milben vermehren sich exponentiell. Nach zwei Wochen ohne Wechsel haben sich deutlich mehr Bakterienkolonien gebildet.
Kopfkissen können übrigens mehr Keime enthalten als Toilettensitze – darunter auch potenzielle Krankheitserreger wie E. coli die Harnwegsinfektionen und Darminfektionen verursachen können.
Die häufigsten Probleme:
- Hautunreinheiten, besonders im Gesicht
- Verstopfte Poren durch angesammelte Öle
- Muffiger Geruch im Schlafzimmer
- Verstärkte Allergiesymptome
- Unruhiger Schlaf
Praktische Tricks für den Alltag
Der 2 oder mehr-Garnituren-Trick: Besorge dir mindestens zwei komplette Sets. Während eine Garnitur in der Wäsche ist, nutzt du die andere. Das eliminiert Wartezeiten und macht spontane Wechsel möglich.
Kopfkissen öfter wechseln: Kissenbezüge alle 2-3 Tage tauschen, auch wenn die restliche Bettwäsche länger hält. Sie bekommen den meisten Kontakt mit Gesicht und Haaren ab.
| Situation | Empfohlener Rhythmus | Waschtemperatur |
|---|---|---|
| Normalfall | 7 Tage | 40-60°C |
| Starkes Schwitzen | 3-4 Tage | 60°C |
| Allergiker | 2-3 Tage | 60°C |
| Nach Krankheit | Sofort | 60°C |
| Nur Kopfkissen | 2-3 Tage | 60°C |
Verschiedene Materialien, verschiedene Regeln

Seide ist empfindlicher und sollte nur alle 10-14 Tage gewaschen werden – dafür wirkt sie natürlich antibakteriell. Jersey-Bettwäsche verträgt häufige Wäschen problemlos. Mikrofaser neigt dazu, Gerüche zu speichern und braucht öfteren Wechsel.
Häufige Fragen
Kann ich Bettwäsche auch täglich wechseln? Klar! Das ist sogar ein Luxus, den sich manche gönnen. Gesundheitlich völlig unbedenklich, solange du die Waschanweisungen beachtest.
Was, wenn ich nur eine Garnitur habe? Dann schnell eine zweite besorgen.
Als Notlösung: Bettwäsche im Trockner oder auf der Heizung schnell trocknen.
Muss ich wirklich alle Teile gleichzeitig wechseln? Nein, du kannst gestaffelt vorgehen. Kopfkissenbezug zuerst (braucht es am nötigsten), dann Spannbettlaken, zuletzt Bettbezug.
Bei welcher Temperatur waschen? 40°C reichen meist. Bei Krankheit oder starken Allergien auf 60°C erhöhen – das tötet Milben und die meisten Bakterien ab.
Wie erkenne ich, dass ein Wechsel überfällig ist? Vertraue deiner Nase: Riecht die Bettwäsche muffig oder säuerlich, ist ein Wechsel fällig. Auch raue Oberflächen oder ein unangenehmes Hautgefühl sind klare Signale.
Fazit: Finde deinen Rhythmus
Die Wochenregel ist ein guter Ausgangspunkt, aber deine persönlichen Umstände entscheiden. Starke Schwitzer und Allergiker brauchen häufigere Wechsel, Menschen mit ruhigem Schlaf und guter Abendhygiene schaffen auch mal 10 Tage.
Das Wichtigste ist Konsistenz. Lieber einen realistischen Rhythmus beim Bettwäsche wechseln finden und einhalten, als sich unrealistische Ziele setzen. Frische Bettwäsche verbessert nachweislich die Schlafqualität – und das spürst du bereits in der ersten Nacht.
Weiterführende Links:
Übersichtlicher Guide zum Bettwäsche waschen