Parästhesie: Warum Hände und Füße plötzlich kribbeln
Du sitzt gemütlich auf dem Sofa, deine Beine übereinandergeschlagen, und plötzlich ist es da – dieses seltsame Kribbeln in deinem Fuß. Als hätte eine Armee von Ameisen beschlossen, eine Party unter deiner Haut zu feiern. Oder du wachst morgens auf, bewegst deine Hand und merkst, dass sie sich wie ein Fremdkörper anfühlt. Kennen wir alle, oder? Doch warum passiert das eigentlich?
Was genau ist Parästhesie?
Parästhesie ist ein medizinischer Begriff für Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder ein leichtes Brennen auf der Haut. Diese Empfindungen treten oft in Händen, Füßen oder Beinen auf, manchmal nur für ein paar Sekunden, manchmal länger. Meistens sind sie harmlos – aber nicht immer.
Warum kribbeln Hände und Füße?
Die Hauptursache ist eine vorübergehende Störung der Nervenleitung. Meistens entsteht das Kribbeln, wenn ein Nerv durch eine ungünstige Position abgedrückt wird. Klassisches Beispiel: Du hast zu lange auf deinem Bein gesessen oder deinen Arm im Schlaf abgeknickt. Sobald die Durchblutung wieder normal läuft, ist das Kribbeln nach kurzer Zeit verschwunden.
Es gibt aber auch andere Gründe:
- Vitaminmangel: Besonders B-Vitamine sind wichtig für die Nervenfunktion. Ein Mangel kann Kribbeln verursachen.
- Diabetes: Nervenschäden durch dauerhaft hohe Blutzuckerwerte können Parästhesien auslösen.
- Durchblutungsstörungen: Wenn die Blutversorgung in den Extremitäten nicht optimal ist, kann es zu Kribbeln kommen.
- Karpaltunnelsyndrom: Dabei wird ein Nerv im Handgelenk eingeengt – oft bei Menschen, die viel tippen oder mit Werkzeug arbeiten.
- Neurologische Erkrankungen: Multiple Sklerose oder Nervenschädigungen können ebenfalls eine Rolle spielen.
Ist Kribbeln immer harmlos?
In den meisten Fällen ja. Wenn es nur ab und zu auftritt und schnell wieder verschwindet, musst du dir keine Sorgen machen. Doch wenn das Kribbeln regelmäßig oder dauerhaft vorkommt, könnte es ein Warnsignal sein. Besonders wenn es von anderen Symptomen wie Schmerzen, Muskelschwäche oder Koordinationsproblemen begleitet wird.
Wann solltest du also einen Arzt aufsuchen?
- Wenn das Kribbeln über mehrere Wochen immer wieder auftritt.
- Wenn du zusätzlich Schmerzen oder Taubheitsgefühle hast.
- Wenn du Schwäche in Armen oder Beinen bemerkst.
- Wenn du Probleme beim Gehen oder Greifen hast.
Was kannst du gegen das Kribbeln tun?
Die gute Nachricht: In vielen Fällen kannst du selbst etwas tun. Hier ein paar Tipps:
- Bewegung hilft: Achte darauf, nicht zu lange in einer Position zu verharren. Falls das Kribbeln kommt, bewege die betroffene Stelle.
- Auf die Ernährung achten: Vitamin B12 ist wichtig für die Nerven. Es steckt z. B. in Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten.
- Wasser trinken: Eine gute Durchblutung braucht genug Flüssigkeit.
- Handy & Laptop bewusst nutzen: Falls du oft tippst, gönn dir regelmäßige Pausen, um die Hände zu entspannen.
- Entspannungsübungen: Stress kann die Symptome verstärken. Atemtechniken oder sanfte Dehnübungen können helfen.
Fazit
Das gelegentliche Kribbeln in Händen oder Füßen ist meist harmlos und verschwindet von selbst. Wenn es aber immer wieder kommt oder mit anderen Beschwerden auftritt, könnte eine zugrunde liegende Erkrankung dahinterstecken. Falls du unsicher bist, ist ein Arztbesuch eine gute Idee.
Und jetzt mal ehrlich: Wer von uns hat sich nicht schon einmal über ein eingeschlafenes Bein geärgert? 😄