Einwegkittel im Praxiseinsatz: So treffen Sie die richtige Wahl

In der Arztpraxis, im OP oder bei der Patientenversorgung im Pflegeheim, Schutzkittel gehören zur Hygieneschutzkleidung im medizinischen Alltag. Sie bewahren Fachpersonal, Patienten und Besucher vor dem direkten Kontakt mit infektiösem Material, Viren, Bakterien oder anderen Stoffen und tragen dazu bei, Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Doch nicht nur im Gesundheitswesen, auch in der Lebensmittelverarbeitung oder bei Reinigungsarbeiten kommen Einwegkittel regelmäßig zum Einsatz. Dabei erfüllen sie eine wichtige Funktion im Arbeitsalltag: Sie schaffen eine hygienische Barriere, die je nach Material unterschiedlich stark ausfällt. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, worauf es bei der Auswahl ankommt.

Kaufkriterien im Check: So wählen Sie den richtigen Schutzkittel aus

Schutzkittel gibt es in zahlreichen Ausführungen und nicht jeder Kittel ist für jede Situation geeignet. Wer den Überblick behält, spart nicht nur Kosten, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit im Arbeitsalltag. Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl:

Anwendungszweck

Je nach Branche variieren die Anforderungen, ob in der Medizin, der Lebensmittelverarbeitung oder bei Reinigungsdiensten. Gerade im medizinischen Arbeitsbereich werden jedoch auch verschiedenen Kitteltypen benötigt. Dazu gehören z. B.

  • Einfache Besucherkittel mit Druckknöpfen, wie der ARNOMED PROTECT PP Besuchermantel.
  • Passgenaue Einwegkittel mit Bündchen, wie der ARNOMED PROTECT PP-Schutzkittel. Einwegkittel dieser Art eignen sich hervorragend für medizinisches Personal.
  • Feuchtigkeitsabweisende Untersuchungskittel mit PE-Beschichtung, wie der ARNOMED PROTECT PLUS PP/PE-Schutzkittel. Durch die Erfüllung der Norm EN 14126 schützen Einwegkittel dieser Art vor Viren und Infektionserregern.

Hinweis: Erfüllt ein Schutzkittel die Europäische Norm 14126, kurz „EN 14126“, ist er speziell auf seine Schutzwirkung gegen Infektionserreger getestet worden. Damit ist er blut- und virendicht und für Arbeiten in Hochrisikobereichen unerlässlich.

Materialien

Häufig bestehen Einwegkittel aus Polypropylen (PP), einem atmungsaktiven, latexfreien Vliesstoff. Für zusätzlichen Schutz, insbesondere vor Flüssigkeiten, werden PP-Kittel mit einer Polyethylen-Beschichtung (PE) versehen.

Materialstärke

Die Dicke des Materials entscheidet über den Einsatzbereich.

  • Leichte Kittel eignen sich z. B. als Besucherkittel in Kliniken oder Pflegeheimen.
  • Standardkittel kommen im medizinischen Alltag zum Einsatz, etwa bei Routineuntersuchungen.
  • Stärkere Varianten sind für Arbeitsbereiche mit erhöhtem Infektionsrisiko gedacht, z. B. in Isolierstationen oder Laboren.

Trageeigenschaften

Ein guter Schutzkittel schützt nicht nur, sondern lässt sich auch angenehm tragen. Wichtig sind deshalb eine ausreichende Atmungsaktivität, Reißfestigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit. Zu schweres oder luftundurchlässiges Material erschwert die Arbeit, besonders bei längerem Tragen.

Verschlussarten

Besuchermäntel sind häufig mit Druckknöpfen ausgestattet, ideal für ein zügiges An- und Ausziehen. Kittel für medizinisches Fachpersonal verfügen meist über Bändchen zum Binden, ideal für einen passgenauen Sitz am Arbeitsplatz. Klettverschlüsse finden sich eher bei wiederverwendbaren Modellen.

Farben

In vielen Einrichtungen dient die Farbe der Kittel zur Kennzeichnung bestimmter Bereiche oder Tätigkeiten, z.B. weiß für Ärzte, blau für OP-Personal, gelb für Isolationsbereiche. Solche Farbcodes helfen, Hygieneabläufe klar zu strukturieren.

Schutzwirkung verstehen: Materialien im Vergleich

Nicht jeder Schutzkittel schützt gleich gut. Das Material entscheidet maßgeblich darüber, wie effektiv ein Kittel gegen Flüssigkeiten, Keime oder andere Verunreinigungen wirkt. Zwei Varianten sind besonders verbreitet:

Polypropylen (PP)

Polypropylen (PP) ist ein leichter, luftdurchlässiger Vliesstoff, der besonders in weniger risikobehafteten Bereichen zum Einsatz kommt, zum Beispiel bei Besuchern oder Reinigungspersonal. Das Material ist latexfreihautfreundlich und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl, gerade bei längerer Tragedauer.

Polypropylen mit PE-Beschichtung (PP/PE)

Für mehr Schutz kommt häufig eine zusätzliche Beschichtung mit Polyethylen (PE) zum Einsatz. Die Kombination aus PP und PE macht den Kittel flüssigkeitsabweisend, ideal für alle Bereiche, in denen mit Blut, Sekreten oder anderen potenziell infektiösen Substanzen gearbeitet wird.

Ein besonderer Vorteil: Wenn ein PP/PE-Schutzkittel zusätzlich die EN 14126 erfüllt, ist er nicht nur wasserabweisend, sondern auch virendicht. Solche Modelle gelten als Infektionsschutzkittel und sind für den Einsatz in Risikobereichen, etwa in der Intensivpflege, bei Isolationspatienten oder im Labor, unverzichtbar.

Vielfältig einsetzbar: Wo Schutzkittel gebraucht werden

Einwegkittel sind in vielen Branchen Standard, besonders im Gesundheitswesen, aber auch darüber hinaus. Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Einsatzbereich:

  • Medizin und Pflege: In Kliniken, Praxen und Pflegeheimen schützen Schutzkittel Patienten, Besucher und Personal vor Infektionen. Sie kommen u. a. in Isolierstationen, bei ambulanten Behandlungen oder im OP zum Einsatz.
  • Tiermedizin: In Tierarztpraxen oder Tierkliniken dienen Einwegkittel dem Schutz vor Keimübertragungen, zum Beispiel bei infektiösen Tieren oder beim Kontakt mit Körperflüssigkeiten.
  • Reinigung: Reinigungskräfte setzen Schutzkittel ein, um sich vor Schmutz, Chemikalien oder infektiösem Material zu schützen.
  • Lebensmittelbranche: In lebensmittelverarbeitenden Betrieben verhindern Einwegkittel die Übertragung von Partikeln oder Keimen auf empfindliche Produkte.

Hinweis: ARNOWA bietet mit der Eigenmarke ARNOMED ein vielseitiges Sortiment an Einwegbekleidung. Neben Schutzkitteln in unterschiedlichen Ausführungen sind dort auch Einweghandschuhe, Schuhüberzieher, Ärmelschoner, Einwegoveralls zu finden. So lassen sich passende Hygieneanforderungen für jeden Arbeitsbereich zusammenstellen.

Richtig angewendet: So entfalten Schutzkittel ihre volle Wirkung

Einwegkittel können nur dann richtig schützen, wenn sie korrekt verwendet, regelmäßig gewechselt und sachgerecht entsorgt werden. Die folgenden Tipps helfen, Hygienelücken im Alltag zu vermeiden.

Tipps für die richtige Anwendung

Ob im stressigen Klinikalltag oder in der Pflegeeinrichtung, wer ein paar Grundregeln beachtet, sorgt dafür, dass Schutzkittel zuverlässig funktionieren:

Anlegen

  • Vor dem Anziehen die Hände desinfizieren.
  • Den Kittel vollständig über die Kleidung ziehen.
  • Bändchen oder Verschlüsse sorgfältig schließen.
  • Darauf achten, dass keine Hautstellen sichtbar bleiben.

Ausziehen:

  • Fassen Sie den Kittel möglichst nur an der Innenseite oder an kontaminationsarmen Stellen an.
  • Öffnen Sie die Verschlüsse, ziehen Sie den Kittel langsam von hinten über die Schultern nach vorn.
  • Rollen Sie ihn mit der kontaminierten Außenseite nach innen zusammen.
  • Entsorgen Sie ihn anschließend fachgerecht und desinfizieren Sie erneut Ihre Hände.

Wechseln:

  • Nach jedem Patientenkontakt.
  • Bei sichtbarer Verschmutzung, Durchfeuchtung oder Beschädigung.
  • Beim Wechsel in einen anderen Arbeitsbereich.

Lagerung und Entsorgung:

  • Trocken, staubfrei und lichtgeschützt lagern.
  • Möglichst in der Originalverpackung aufbewahren.
  • Einwegkittel nicht mehrfach verwenden.
  • Nach Gebrauch fachgerecht entsorgen, z. B. in vorgesehenen Abwurfbehältern.

Häufige Fehler vermeiden

Auch kleine Nachlässigkeiten können die Schutzwirkung deutlich mindern. Diese typischen Fehler sollten Sie deshalb konsequent vermeiden:

  • Ungeeigneter Kitteltyp für den jeweiligen Arbeitsbereich.
  • Zu dünnes, unbeschichtetes Material bei erhöhtem Infektionsrisiko.
  • Nicht korrekt verschlossener Kittel, z. B. offene Bändchen im Rücken.
  • Lagerung in feuchter oder verunreinigter Umgebung.
  • Zu lange Tragezeiten, obwohl ein Wechsel nötig wäre.

Fazit: Der richtige Schutz beginnt mit der richtigen Wahl

Schutzkittel leisten einen wichtigen Beitrag zur Infektionsprävention – vorausgesetzt, sie passen zum Einsatzbereich und werden korrekt verwendet. Wer bei der Auswahl auf Material, Schutzgrad und Trageeigenschaften achtet, reduziert nicht nur das Risiko für Personal und Patienten, sondern erleichtert auch die täglichen Abläufe.

Ob für die Kurzzeitnutzung durch Besucher oder als zertifizierter Infektionsschutz im Klinikalltag: Einwegkittel sind dann am effektivsten, wenn sie bedarfsgerecht eingesetzt und regelmäßig gewechselt werden. So schützen sie nicht nur, sie schaffen auch Vertrauen in hygienisch sichere Prozesse.

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