Auto quietscht beim Fahren – Analyse und Ursachen

Lesedauer: 10 MinAktualisiert: 17. August 2025 18:51

Ein quietschendes Auto während der Fahrt kann für viele Autofahrer beunruhigend sein. Oft steckt jedoch keine akute Gefahr dahinter, sondern ein technisches Problem, das frühzeitig erkannt und behoben werden sollte. In diesem Beitrag erfährst du die häufigsten Ursachen, worauf du achten solltest und wie du gezielt analysieren kannst, woher das Quietschen kommt.

Mögliche Ursachen für das Quietschen

Bremsen als häufigste Quelle

Sehr oft liegt das Quietschen am Bremssystem. Abgenutzte Bremsbeläge, verglaste Beläge oder Rost auf den Bremsscheiben können Geräusche erzeugen. Auch Schmutzpartikel zwischen Belag und Scheibe sind eine mögliche Ursache. Quietschen beim Bremsen ist ein Warnsignal und sollte zeitnah überprüft werden.

Keilriemen und Antriebsriemen

Wenn das Quietschen aus dem Motorraum kommt, könnte es am Keil- oder Zahnriemen liegen. Ein lockerer oder verschlissener Riemen rutscht bei Belastung und erzeugt dabei quietschende Töne. Typisch ist ein Quietschen beim Anlassen oder Beschleunigen.

Radlager und Fahrwerksteile

Quietschen bei Kurvenfahrten oder während der Fahrt kann auf defekte Radlager, Stoßdämpfer oder Gummibuchsen hindeuten. Hier entsteht das Geräusch durch erhöhte Reibung und Verschleiß.

Reifen

Auch Reifen können quietschen – insbesondere bei zu geringem Luftdruck, ungeeignetem Reifenprofil oder wenn sie übermäßig abgefahren sind. Besonders in engen Kurven oder beim Anfahren kann sich das bemerkbar machen.

Karosserie und Innenraum

Manchmal liegt das Geräusch nicht an der Technik, sondern an der Karosserie: lose Verkleidungen, schlecht befestigte Kunststoffteile oder ausgeschlagene Türgummis verursachen während der Fahrt ein Quietschen oder Knarzen.

Analyse: So findest du die Ursache

  • Genau hinhören: Tritt das Quietschen nur beim Bremsen, beim Anfahren oder in Kurven auf?
  • Ortung des Geräuschs: Kommt es eher aus dem Motorraum, von den Rädern oder vom Innenraum?
  • Fahrverhalten beachten: Verändert sich das Geräusch bei höheren Geschwindigkeiten oder bei Nässe?
  • Sichtprüfung durchführen: Bremsen, Riemen und Reifen auf Verschleiß und Schäden prüfen.
  • Werkstattbesuch einplanen: Wenn das Geräusch nicht eindeutig zuzuordnen ist, sollte ein Fachmann das Auto untersuchen.

Checkliste: Auto quietscht beim Fahren – Sofortmaßnahmen

Geräusch lokalisieren
Hinhören: Kommt das Quietschen eher vom Motorraum, von den Rädern oder aus dem Innenraum?

Fahrbedingungen prüfen
Tritt das Geräusch nur beim Bremsen, beim Anfahren, in Kurven oder bei Nässe auf?

Bremsen kontrollieren
Blick durch die Felge: Sind die Bremsbeläge sehr dünn? Rost auf der Scheibe? → Bei Unsicherheit Werkstattbesuch.

Reifen checken
Luftdruck messen und Profil prüfen. Quietschen bei Kurvenfahrt oder Anfahren kann vom Reifen kommen.

Keilriemen ansehen
Im Motorraum prüfen: Ist der Riemen locker, rissig oder glänzend abgenutzt? Dann austauschen lassen.

Fahrwerk beachten
Knacken oder Quietschen in Kurven? Könnte auf Radlager, Stoßdämpfer oder Buchsen hinweisen.

Innenraum und Karosserie
Lose Verkleidungen, Türgummis oder Scharniere? Schmieren oder nachziehen.

Bei Nässe beobachten
Quietschen nach Regen oder Waschanlage verschwindet oft nach kurzer Fahrt von selbst.

Notizen machen
Wann tritt das Geräusch genau auf? Diese Infos helfen der Werkstatt bei der Diagnose.

Werkstatt einschalten
Wenn Bremsen, Riemen oder Radlager verdächtig sind: sofort prüfen lassen, um Sicherheit zu gewährleisten.

Wichtige Zusatzinformationen für Autofahrer

Viele unterschätzen die Bedeutung von Geräuschen, die während der Fahrt auftreten. Dabei sind sie oft die ersten Warnhinweise auf beginnende Schäden. Wenn man schon früh reagiert, kann man teure Reparaturen vermeiden. Ein quietschender Keilriemen zum Beispiel kostet im Austausch oft nur einen Bruchteil dessen, was ein Motorschaden verursachen würde, wenn der Riemen irgendwann reißt. Auch bei Bremsen kann schnelles Handeln Leben retten. Wer Ignoranz walten lässt, riskiert im Ernstfall einen deutlich verlängerten Bremsweg. Ein weiterer Punkt ist, dass sich kleine Defekte schnell auf andere Bauteile auswirken können. Ein verschlissenes Radlager etwa kann nicht nur Geräusche erzeugen, sondern langfristig auch Achs- oder Reifenschäden begünstigen. Selbst unscheinbare Ursachen wie lose Kunststoffverkleidungen sind nicht zu unterschätzen. Sie können sich bei hoher Geschwindigkeit lösen und im schlimmsten Fall zum Verkehrsrisiko werden. Es lohnt sich daher, bei ungewöhnlichen Geräuschen niemals auf „Augen zu und durch“ zu setzen, sondern aktiv zu handeln. Moderne Fahrzeuge bieten zwar viele Sicherheitssysteme, doch letztlich bleibt der Fahrer verantwortlich, Veränderungen wahrzunehmen. Wer regelmäßig kleine Prüfungen selbst durchführt – wie Kontrolle von Reifendruck, Sichtprüfung der Bremsen durch die Felgen oder das Abhören von Geräuschen bei unterschiedlichen Fahrmanövern – verschafft sich ein gutes Bild über den Zustand des Autos. Wer dagegen alles der Werkstatt überlässt, riskiert, kleine Probleme zu spät zu bemerken. Es ist daher ratsam, beides zu kombinieren: Selbst wachsam bleiben und regelmäßig Fachwissen einholen.

Zusätzliche Tipps zur Vorbeugung

  • Regelmäßige Wartung von Bremsen, Riemen und Fahrwerksteilen.
  • Reifenluftdruck prüfen und rechtzeitig erneuern.
  • Fahrwerk und Aufhängung bei Inspektionen kontrollieren lassen.
  • Bewegliche Teile schmieren (z. B. Türgummis oder Scharniere).

Praktische Maßnahmen für die Fehlersuche

Wenn das Auto quietscht, hilft es oft, systematisch vorzugehen. Notiere dir, wann genau das Geräusch auftritt: bei Nässe, nach längerer Standzeit, beim Bremsen oder Beschleunigen. So kann eine Werkstatt gezielt nach dem Problem suchen und muss nicht das gesamte Fahrzeug durchprüfen. Wer sich ein bisschen auskennt, kann erste Schritte selbst unternehmen, etwa den Keilriemen auf Risse kontrollieren oder die Bremsen mit einer Taschenlampe inspizieren. Auch das Schmieren von Türgummis mit Silikonspray kann Wunder wirken und sorgt nicht nur für Ruhe, sondern auch für eine längere Lebensdauer der Gummis. Wichtig ist dabei, nicht unüberlegt selbst an sicherheitsrelevanten Bauteilen herumzuschrauben. Laien sollten spätestens bei Bremsen oder Fahrwerk die Finger von Eigenreparaturen lassen, da hier Fehler lebensgefährlich sein können.

Häufige Fragen

Ist ein quietschendes Auto gefährlich?

Das kommt auf die Ursache an. Wenn Bremsen oder Radlager betroffen sind, kann es sicherheitsrelevant sein. Bei losen Verkleidungen oder Türgummis ist es meist harmlos, aber störend.

Was tun, wenn das Auto beim Bremsen quietscht?

Bremsen zeitnah prüfen lassen. Oft sind die Beläge verschlissen oder verglast. Manchmal hilft auch eine gründliche Reinigung der Bremsanlage.

Kann man ein quietschendes Geräusch selbst beheben?

Kleinere Ursachen wie quietschende Türgummis oder ein zu niedriger Reifendruck lassen sich leicht selbst beheben. Bei Bremsen, Riemen oder Radlagern ist ein Werkstattbesuch empfehlenswert.

Tritt Quietschen nur bei Nässe auf?

Ja, vor allem bei Bremsen. Feuchtigkeit oder leichter Rostbelag führen oft zu einem kurzfristigen Quietschen, das nach einigen Bremsungen wieder verschwindet.

Warum quietscht mein Auto beim Anfahren besonders stark?

Oft ist ein loser Keilriemen schuld, der bei Belastung kurzzeitig rutscht. Auch verschlissene Kupplungen oder Reifen mit zu wenig Grip können sich beim Anfahren durch ein Quietschen bemerkbar machen.

Wie kann ich verhindern, dass mein Auto während der Fahrt Geräusche entwickelt?

Regelmäßige Wartung, achtsames Fahrverhalten und rechtzeitiger Austausch von Verschleißteilen sind die beste Prävention. Zudem sollte man auf ungewöhnliche Geräusche sofort reagieren, statt sie zu ignorieren.

Warum quietscht mein Auto nur beim Kaltstart?

Das liegt häufig an einem verschlissenen oder feuchten Keilriemen. Beim Start rutscht er kurz durch, bis er warm wird. Auch Feuchtigkeit nach Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit verstärkt das Quietschen. Ein Nachspannen oder Austausch behebt das Problem oft dauerhaft.

Weshalb quietscht mein Auto bei niedrigen Geschwindigkeiten?

Bei langsamer Fahrt hörst du Geräusche besonders deutlich. Quietschen bei niedriger Geschwindigkeit kann auf Bremsenverschleiß, Radlagerprobleme oder auch lose Teile in der Verkleidung hinweisen. Wichtig ist, genau zu beobachten, ob das Geräusch mit Brems- oder Lenkbewegungen zusammenhängt.

Warum quietscht mein Auto bei jeder Bodenwelle?

Ein Quietschen bei Unebenheiten deutet auf Fahrwerksprobleme hin. Stoßdämpfer, Querlenkerbuchsen oder Gummilager verlieren im Laufe der Zeit ihre Elastizität. Schmierung kann kurzfristig helfen, meist ist aber ein Austausch notwendig.

Kann die Kupplung für Quietschen verantwortlich sein?

Ja, besonders beim Anfahren oder Gangwechsel. Ist die Kupplung verschlissen oder die Ausrücklager defekt, kann sie quietschende Geräusche erzeugen. In diesem Fall ist eine Prüfung in der Werkstatt unumgänglich.

Warum quietscht mein Auto, wenn ich nach rechts oder links lenke?

Ein Quietschen in Kurven hängt oft mit Radlagern, Lenkgestänge oder den Reifen zusammen. Manchmal ist auch der Reifenluftdruck zu niedrig. Bleibt das Geräusch bestehen, sollte das Fahrwerk überprüft werden.

Kann ein Auspuff Quietschen verursachen?

Ja, wenn Halterungen oder Gummiaufhängungen verschlissen sind, kann der Auspuff bei Bewegung quietschen. Auch Rost oder lose Bleche am Hitzeschild sind mögliche Auslöser.

Warum quietscht mein Auto nur bei Regen?

Feuchtigkeit setzt sich an Bremsen und Riemen fest und führt zu kurzfristigem Quietschen. Nach einigen Minuten Fahrt sollte es verschwinden. Bleibt es länger, steckt meist mehr dahinter, wie verschlissene Bremsbeläge oder ein rissiger Riemen.

Kann ein Auto auch durch die Klimaanlage quietschen?

Ja, der Antriebsriemen der Klimaanlage oder die Umlenkrollen können das Geräusch verursachen. Besonders wenn die Klimaanlage eingeschaltet wird, fällt ein Quietschen auf. In diesem Fall hilft oft der Austausch des Riemens oder der Spannrolle.

Wie teuer ist es, ein quietschendes Auto reparieren zu lassen?

Das hängt stark von der Ursache ab. Türgummis schmieren kostet nur ein paar Euro, während ein neuer Keilriemen zwischen 50 und 200 Euro kostet. Bremsen oder Radlager können mehrere Hundert Euro verschlingen. Deshalb lohnt sich eine frühe Diagnose.

Warum quietscht mein Auto trotz neuer Bremsen?

Neue Bremsbeläge können anfangs quietschen, weil sie sich erst einfahren müssen. Wenn das Quietschen aber dauerhaft bleibt, können falsche Beläge, fehlende Anti-Quietsch-Paste oder verglaste Beläge der Grund sein.

Kann ich mit einem quietschenden Auto weiterfahren?

Kurzfristig ja, solange die Ursache harmlos ist, wie etwa quietschende Türdichtungen. Wenn aber Bremsen, Riemen oder Fahrwerksteile betroffen sind, sollte man sofort eine Werkstatt aufsuchen. Sicherheit hat Vorrang.

Gibt es Hausmittel gegen quietschende Geräusche?

Ja, bei Türgummis oder Scharnieren helfen Silikonspray oder Gummipflegestifte. Reifenquietschen lässt sich oft durch richtigen Luftdruck beseitigen. Für Bremsen und Riemen sind jedoch professionelle Maßnahmen erforderlich, da falsche Schmiermittel dort gefährlich sein können.

Zusammenfassung

Ein Auto, das während der Fahrt quietscht, sollte nicht ignoriert werden. Auch wenn die Ursache harmlos sein kann, steckt oft Verschleiß dahinter, der langfristig zu größeren Schäden oder Sicherheitsrisiken führt. Am häufigsten sind Bremsen, Riemen oder Reifen verantwortlich. Mit einer genauen Beobachtung und regelmäßiger Wartung lässt sich die Ursache schnell finden und beheben. Wer unsicher ist, sollte das Fahrzeug immer in einer Werkstatt überprüfen lassen – denn Sicherheit geht vor. Ein frühzeitiges Handeln spart nicht nur Geld, sondern erhöht auch die Lebensdauer des Autos und sorgt dafür, dass man jederzeit sicher unterwegs ist.

Fazit

Ein quietschendes Auto ist mehr als nur eine kleine Unannehmlichkeit. Es ist ein Hinweis darauf, dass irgendwo im System etwas nicht rundläuft. Ob Bremsen, Riemen, Radlager oder Reifen – fast immer steckt ein klarer technischer Grund dahinter. Wer die Anzeichen ignoriert, riskiert nicht nur teurere Reparaturen, sondern auch seine eigene Sicherheit. Deshalb lohnt es sich, schon bei den ersten ungewöhnlichen Geräuschen aktiv zu werden, genau hinzuhören und das Problem einzugrenzen. Manche Dinge wie quietschende Gummidichtungen oder ein niedriger Reifendruck sind leicht selbst in den Griff zu bekommen. Bei sicherheitsrelevanten Teilen hingegen gehört das Auto unbedingt in die Hände einer Fachwerkstatt. Entscheidend ist, ein Gefühl für das eigene Fahrzeug zu entwickeln und Veränderungen nicht zu überhören. So bleibt das Auto zuverlässig, komfortabel und sicher – und das Quietschen wird schnell zur Vergangenheit.

Checkliste
  • Genau hinhören: Tritt das Quietschen nur beim Bremsen, beim Anfahren oder in Kurven auf?
  • Ortung des Geräuschs: Kommt es eher aus dem Motorraum, von den Rädern oder vom Innenraum?
  • Fahrverhalten beachten: Verändert sich das Geräusch bei höheren Geschwindigkeiten oder bei Nässe?
  • Sichtprüfung durchführen: Bremsen, Riemen und Reifen auf Verschleiß und Schäden prüfen.
  • Werkstattbesuch einplanen: Wenn das Geräusch nicht eindeutig zuzuordnen ist, sollte ein Fachmann das Auto untersuchen.

Quellen

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Guido Marquardt

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Melanie Weissberger

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Johannes Breitenreiter

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Sina Eschweiler

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