Der Lotus Emira ist ein Auto für Menschen, die nicht einfach nur fahren, sondern dabei etwas fühlen wollen. Ein Mittelmotor-Sportwagen, der trotz seiner Exotik alltagstauglich wirkt – zumindest auf dem Papier. Wenn du gerade überlegst, dir einen Emira zu holen oder bereits einer der Glücklichen bist, die ihn fahren dürfen, dann wirst du diesen Artikel mögen. Wir schauen uns gemeinsam die wichtigsten technischen Daten an, werfen einen Blick auf häufige Fehlerquellen und ich gebe dir ein paar Tipps, wie du mit kleinen Macken am besten umgehst – ganz ohne Werkstatt-Drama.
Technische Daten des Lotus Emira im Überblick
Wer sich einen Lotus Emira anschaut, will in der Regel zwei Dinge: Leistung und Charakter. Und beides bringt er mit – in zwei Varianten. Je nachdem, ob du dich für den 3.5-Liter-V6-Kompressor entscheidest oder für den AMG-Vierzylinder aus dem A45 S.
Hier die wichtigsten Zahlen, damit du beim nächsten Stammtisch glänzen kannst:
Motorvarianten und Leistung:
- 3.5-Liter-V6 mit Kompressor (Toyota): 400 PS, Handschalter oder Automatik
- 2.0-Liter-Vierzylinder-Turbo (AMG): 360 PS, Doppelkupplungsgetriebe
- Heckantrieb (natürlich – alles andere wäre Blasphemie)
Fahrleistungen:
- 0 auf 100 km/h: ca. 4,3 Sekunden (V6) / ca. 4,5 Sekunden (Vierzylinder)
- Höchstgeschwindigkeit: rund 290 km/h
Fahrwerk & Handling:
- Aluminium-Chassis, Doppelquerlenker vorn und hinten
- Elektronisch unterstützte Lenkung (mechanisches Gefühl bleibt erhalten)
- Zwei Fahrwerksabstimmungen: „Tour“ für Straße, „Sport“ für Trackdays
Maße & Verbrauch:
- Länge: 4,41 m | Breite: 1,90 m | Höhe: 1,23 m
- Leergewicht: rund 1.400 kg
- Verbrauch: 9,6–10,5 Liter/100 km (realistisch gesehen)
Weitere technische Details zum Lotus Emira
Technisches Detail | Wert / Beschreibung |
---|---|
Produktionsstart | 2022 |
Karosserieform | Coupé mit 2 Sitzen |
Bauweise | Aluminium-Monocoque mit Verbundstoff-Außenhaut |
Tankvolumen | 54 Liter |
Kofferraum vorne (Frunk) | ca. 150 Liter |
Kofferraum hinten | ca. 208 Liter (V6-Version) |
Zulässiges Gesamtgewicht | ca. 1.740 kg (je nach Variante) |
Zulässige Anhängelast | Nicht zugelassen für Anhängerbetrieb |
Bereifung vorne (V6-Modell) | 245/35 R20 |
Bereifung hinten (V6-Modell) | 295/30 R20 |
Felgendesign | Leichtmetall, optional geschmiedet |
Radstand | 2.575 mm |
Spurweite vorne / hinten | 1.576 mm / 1.626 mm |
Bodenfreiheit | ca. 120 mm (je nach Fahrwerksausstattung) |
Luftwiderstandsbeiwert (cW-Wert) | ca. 0,34 |
Servolenkung | Elektrisch unterstützt, nicht variabel |
Lenkradverstellung | Manuell, in Tiefe und Höhe verstellbar |
Multimedia-System | 10,25-Zoll Touchscreen, Android Auto & Apple CarPlay |
Tacho-Anzeige | 12,3-Zoll volldigitales Fahrerdisplay |
Soundsystem | KEF Premium Audio mit 10 Lautsprechern (optional) |
Klimaanlage | Zwei-Zonen-Klimaautomatik |
Sitzverstellung (Standard) | Manuell, elektrisch optional |
Sitztyp | Sportsitze, optional Schalensitze |
Innenraum-Materialien | Alcantara, Leder, Aluminium, Softtouch-Kunststoff |
Fahrmodi (je nach Motorisierung) | Tour, Sport, Track, ESP Off |
Antriebsart | Mittelmotor – Heckantrieb |
Differenzial | Mechanisches Sperrdifferenzial (V6-Handschalter) |
Abgasanlage | Aktive Klappensteuerung, Endrohre mittig |
Emissionsklasse | Euro 6d |
CO₂-Ausstoß (kombiniert) | ca. 208–246 g/km (modellabhängig) |
Start-Stopp-System | Nicht vorhanden (bewusst verzichtet) |
Assistenzsysteme (optional) | Rückfahrkamera, Parksensoren, Tempomat, Totwinkelwarner |
Beleuchtung | Voll-LED vorn & hinten, Tagfahrlicht integriert |
Lackfarben (Auswahl) | Hethel Yellow, Seneca Blue, Magma Red, Osmium Silver |
Verfügbare Innenraumfarben | Schwarz, Grau, Rot, Tan (je nach Ausstattungslinie) |
Garantie (Neuwagen) | 3 Jahre oder 100.000 km, je nachdem was zuerst eintritt |
Wartungsintervalle | Alle 15.000 km oder 12 Monate |
Herkunft | Produktion im Werk Hethel, Norfolk (Großbritannien) |
Lotus Emira – was richtig gut läuft
Fangen wir mal mit dem Positiven an – und davon gibt’s einiges. Das Handling ist, typisch Lotus, ein Traum. Das Auto fährt sich fast so, als würde es Gedanken lesen – präzise, direkt, leichtfüßig. Selbst bei höherem Tempo wirkt der Emira nie nervös oder zickig. Das liegt auch an der fast perfekten Gewichtsverteilung und dem durchdachten Fahrwerkssetup. Es ist kein Übertreiber, kein Protz-Projekt – er bleibt sich treu, bodenständig, aber immer bereit zur Attacke.
Der Innenraum? Endlich mal ein Lotus, in dem man sich nicht wie in einem besseren Zelt fühlt. Digitale Anzeigen, sauber verarbeitete Materialien, Touchscreen – ja, sogar Apple CarPlay ist mit an Bord. Man merkt: Lotus will nicht nur die Puristen abholen, sondern auch Leute, die das Auto im Alltag nutzen möchten. Gar nicht so doof, oder?
Häufige Fehler und Schwächen beim Lotus Emira
Kommen wir zu dem Teil, der uns allen irgendwann begegnet: kleine Wehwehchen. Ja, auch beim Lotus Emira bleibt man nicht völlig davon verschont. Aber hey – wer ein Auto dieser Klasse fährt, erwartet keine Toyota-Zuverlässigkeit. Trotzdem muss man’s nicht übertreiben.
Typische Schwachstellen, über die Nutzer berichten:
- Softwareprobleme im Infotainment-System: Teils friert das System ein oder startet neu. Kein Weltuntergang, aber nervig.
- Fehlermeldung „ESC nicht verfügbar“: Oft ein sporadischer Fehler, manchmal durch Sensoren ausgelöst – zurücksetzen hilft.
- Klappern im Innenraum bei kalten Temperaturen: Klassiker bei Aluminium-Chassis, besonders bei den ersten Modellen
- Feuchtigkeit im Rücklicht oder in den Scheinwerfern: Selten, aber in Foren ein wiederkehrendes Thema
Ein Tipp aus der Praxis: Viele Fehler lassen sich durch ein einfaches Zurücksetzen der Systeme beheben – also: Zündung aus, fünf Minuten warten, Zündung wieder an. Funktioniert häufiger, als man denkt.
Hilfe zur Selbsthilfe – was du selbst tun kannst
Falls du technisch ein bisschen was draufhast oder einfach keine Lust hast, wegen jeder Kleinigkeit in die Werkstatt zu düsen, kannst du mit ein paar einfachen Schritten schon viel erreichen:
- Bei Softwareproblemen: USB-Stick rausnehmen, System neustarten, ggf. auf Updates prüfen
- Bei Anzeige-Fehlern wie Reifendruck, ESC oder Airbag: Fehlerspeicher mit einem OBD2-Scanner auslesen – viele Fehler verschwinden nach dem Löschen
- Kontrolliere regelmäßig die Batterieladung – der Emira reagiert empfindlich auf Spannungsschwankungen
Und falls du dich fragst: Nein, Lotus hat keine geheime Hotline für Emira-Fahrer. Aber es gibt engagierte Foren, Gruppen und Communities, wo dir wirklich kompetent geholfen wird – z. B. im englischen „LotusTalk“ oder im deutschen „Lotus-Forum.de“.
Mein Fazit zum Lotus Emira
Der Lotus Emira ist kein perfektes Auto. Aber gerade das macht ihn so besonders. Er ist emotional, direkt, ehrlich – und manchmal ein bisschen launisch. Wenn du ein Auto suchst, das dir jeden Tag aufs Neue ein Grinsen ins Gesicht zaubert, und du kein Problem damit hast, auch mal selbst Hand anzulegen oder ein Auge zuzudrücken, dann wirst du ihn lieben.
Klar, es gibt schnellere, luxuriösere oder zuverlässigere Sportwagen. Aber der Emira ist ein Fahrerauto. Kein Blender. Kein Technikmonster. Einfach ein verdammt schöner Mittelmotor-Bolide mit Charakter. Und wenn man das weiß, verzeiht man ihm auch mal ein kleines Zicken-Update oder ein klapperndes Panel 😉
Übrigens: Wenn du deinen Emira schon länger fährst – hattest du schon mal Probleme? Schreib’s ruhig in die Kommentare – manchmal hilft ein Erfahrungsaustausch mehr als jede Werkstattrechnung.