Wespennest im Auto: Was kann ich tun?

Lesedauer: 5 MinAktualisiert: 13. Juli 2025 10:38

Ein Wespennest im Auto ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Was du jetzt tun kannst – und was du besser lässt.

Wie entsteht ein Wespennest im Auto überhaupt?

Klingt verrückt, passiert aber öfter, als man denkt: Ein abgestelltes Fahrzeug – gern auch mit langer Standzeit im Sommer – wird von Wespen als geeigneter Bauplatz auserkoren. Beliebt sind warme, geschützte Stellen wie der Kofferraumrahmen, die Radkästen, Lüftungsschlitze oder der Bereich unter der Motorhaube. Gerade ältere Fahrzeuge, die seltener bewegt werden, bieten perfekte Bedingungen.

In vielen Foren berichten Nutzer, dass sie das Nest erst spät entdeckt haben – etwa, als sie beim Losfahren plötzlich einen Schwarm um die Windschutzscheibe bemerkten. Oft bleibt das Nest wochenlang unbemerkt.

Muss ich sofort etwas tun?

Ja, unbedingt. Auch wenn das Nest klein erscheint – Wespen können aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Gerade beim Autofahren kann das schnell gefährlich werden. Du möchtest schließlich nicht beim Einparken von einer Wespe ins Gesicht gestochen werden, oder?

Ein Stich im geschlossenen Auto kann zur echten Gefahr werden – besonders für Allergiker. Und selbst wenn du keine Allergie hast: Die plötzliche Panikreaktion bei einem Stich während der Fahrt kann fatale Folgen haben. Also: Ruhe bewahren, aber handeln – und zwar zeitnah.

Kann ich das Nest selbst entfernen?

Theoretisch ja – praktisch nur unter bestimmten Bedingungen. Wenn es sich um ein sehr kleines, frisch begonnenes Nest handelt und du weißt, was du tust, kannst du versuchen, es selbst zu beseitigen. Wichtig dabei:

  • Nicht im Fahrzeug arbeiten, während Wespen aktiv sind (also möglichst frühmorgens oder spätabends)
  • Niemals ohne Schutzkleidung oder Handschuhe
  • Kein Feuer, keine aggressiven Chemikalien
  • Fenster und Türen beim Arbeiten geschlossen halten, um Fluchtwege zu blockieren

Aber ehrlich gesagt: In den meisten Fällen ist die sicherste Lösung, professionelle Hilfe zu holen.

Wer hilft bei einem Wespennest im Auto?

Die erste Anlaufstelle ist ein örtlicher Schädlingsbekämpfer. Viele haben Erfahrung mit Wespennestern in Fahrzeugen und wissen genau, wie sie damit umgehen müssen – ohne das Auto zu beschädigen. In einigen Fällen übernimmt auch die Feuerwehr die Entfernung, vor allem wenn Gefahr für Passanten oder Kinder besteht. Das ist aber meist nur bei öffentlichen Parkplätzen oder Schulhöfen der Fall – nicht auf deinem Privatgrundstück.

Und: Manche Autowerkstätten bieten einen Reinigungsservice mit an, wenn das Nest bereits entfernt wurde – um eventuelle Rückstände oder tote Insekten zu beseitigen.

Was kostet die Entfernung?

Das hängt von Größe, Ort und Aufwand ab. Für kleine Nester im gut zugänglichen Bereich kann man mit etwa 80–150 Euro rechnen. Komplizierte Fälle – etwa ein Nest tief in der Lüftung oder im Dachhimmel – können auch mal 200–300 Euro kosten.

Kleiner Trost: In vielen Fällen übernimmt die Teilkaskoversicherung den Schaden – zumindest anteilig. Frag also ruhig mal bei deiner Versicherung nach.

Darf ich das Nest einfach zerstören?

Ganz klare Antwort: Nein. Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz. Je nach Art ist das Entfernen, Töten oder Umsiedeln ohne Genehmigung sogar strafbar. Das gilt auch für Wespennester im Auto, egal wie nervig sie sind.

Die gute Nachricht: Viele Schädlingsbekämpfer arbeiten mit den Behörden zusammen und haben entsprechende Genehmigungen. Lass also besser die Finger von Eigenaktionen – nicht nur wegen der Strafe, sondern auch, weil’s einfach sicherer ist.

Wie verhindere ich ein Wespennest im Auto?

Vorbeugung ist der beste Schutz. Hier ein paar Tipps, die wirklich was bringen:

  • Stelle dein Fahrzeug möglichst nicht über längere Zeit in der Nähe von Wiesen, Mülltonnen oder offenen Kompoststellen ab.
  • Kontrolliere regelmäßig Türen, Ecken und Lufteinlässe – gerade im Sommer.
  • Halte Fenster und Lüftungsschlitze bei längerer Standzeit geschlossen.
  • Nutze bei Oldtimern oder selten genutzten Fahrzeugen eine Abdeckplane.

Und wenn du dein Auto mal ein paar Wochen nicht brauchst: Lass jemanden gelegentlich den Motor starten oder ein paar Meter fahren. Bewegung schreckt Wespen ab – sie mögen es ruhig und konstant.

Was kann im schlimmsten Fall passieren?

Ein Wespennest im Auto kann sich in die Elektronik fressen (ja, wirklich – manche bauen ihre Nester mit Dämmstoffen), es kann Gestank entstehen oder die Belüftung verstopfen. Aber das größte Risiko bleibt der Schreckmoment beim Fahren.

Ein Beispiel aus dem Netz: Ein Mann in Bayern wurde gestochen, verlor die Kontrolle über das Lenkrad und verursachte einen Auffahrunfall. Es war nicht seine Schuld – aber ein kleiner Check hätte gereicht, um das Ganze zu verhindern.

Also lieber einmal zu viel nachschauen, als einmal zu wenig.

Was Leser noch wissen wollen – Fragen und Antworten

Kann ich das Wespennest im Auto einfach aussitzen?

Nur, wenn du das Auto für die nächsten Monate nicht brauchst – und selbst dann nicht ratsam. Wespen sterben im Herbst, aber bis dahin können sie großen Schaden anrichten.

Wie erkenne ich, ob Wespen im Auto sind?

Typisch sind wiederkehrende Flüge von Wespen zum gleichen Ort am Auto, besonders in Radkästen oder Spalten. Ein ständiges Brummen kann ebenfalls ein Hinweis sein.

Was passiert, wenn ich während der Fahrt gestochen werde?

Ein Stich kann zu Schock, Schwindel oder Atemnot führen – im schlimmsten Fall verlierst du die Kontrolle über das Fahrzeug. Deshalb: Fenster zu, Lüftung prüfen, Nest entfernen.

Wie lange dauert die Entfernung eines Nests?

Die Entfernung dauert meist nicht länger als 30–60 Minuten – je nach Lage. Schwieriger wird’s nur, wenn das Nest tief im Innenraum verborgen liegt.

Gibt es spezielle Sprays gegen Wespennester im Auto?

Ja, aber deren Anwendung ist heikel – viele Produkte sind nicht für den Fahrzeuginnenraum gedacht. Am besten nutzt man sie nur in Ausnahmefällen und mit Vorsicht. Profis arbeiten meist mit schonenderen Mitteln.

Checkliste
  • Nicht im Fahrzeug arbeiten, während Wespen aktiv sind (also möglichst frühmorgens oder spätabends)
  • Niemals ohne Schutzkleidung oder Handschuhe
  • Kein Feuer, keine aggressiven Chemikalien
  • Fenster und Türen beim Arbeiten geschlossen halten, um Fluchtwege zu blockieren

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Sina Eschweiler

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