Eine Wohnungsgeberbestätigung ist Pflicht, wenn du in eine neue Wohnung einziehst. Ohne sie kannst du dich beim Einwohnermeldeamt nicht anmelden – und genau das sorgt oft für Stress beim Umzug. Hier erfährst du, was die Wohnungsgeberbestätigung eigentlich ist, wer sie ausstellt, wie du sie bekommst und was du tun kannst, wenn dein Vermieter sie dir nicht rechtzeitig gibt.
Was ist eine Wohnungsgeberbestätigung?
Die Wohnungsgeberbestätigung – auch Vermieterbescheinigung genannt – ist ein offizielles Dokument, mit dem dein Vermieter bestätigt, dass du tatsächlich in eine bestimmte Wohnung eingezogen bist. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben nach §19 des Bundesmeldegesetzes (BMG).
Sie enthält in der Regel folgende Angaben:
| Angabe | Beschreibung |
|---|---|
| Name und Anschrift des Wohnungsgebers | Vermieter, Eigentümer oder Hauptmieter |
| Name der eingezogenen Person(en) | Alle neuen Bewohner |
| Anschrift der Wohnung | Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort |
| Einzugsdatum | Der Tag, an dem du tatsächlich eingezogen bist |
| Unterschrift des Wohnungsgebers | Handschriftlich oder digital |
Kurz gesagt: Die Wohnungsgeberbestätigung ist der Nachweis für das Meldeamt, dass dein Umzug echt ist.
Wer muss die Wohnungsgeberbestätigung ausstellen?
Verantwortlich ist immer der Wohnungsgeber – in den meisten Fällen also der Vermieter. Es kann aber auch der Eigentümer oder bei Untermiete der Hauptmieter sein, sofern dieser die Wohnung offiziell weitervermietet.
Falls du in eine WG ziehst, stellt der Hauptmieter oder Vermieter die Bescheinigung aus. Bei einem Eigentümerwechsel nach Einzug gilt derjenige als Wohnungsgeber, der zum Zeitpunkt des Einzugs zuständig war.
Wichtig: Nur der tatsächliche Wohnungsgeber darf die Bestätigung ausstellen. Falsche Angaben gelten als Ordnungswidrigkeit und können mit bis zu 1000 € Bußgeld bestraft werden.
Wie und wann erhält man die Wohnungsgeberbestätigung?
Der Vermieter muss dir die Bestätigung innerhalb von zwei Wochen nach dem Einzug aushändigen. Das kann in Papierform oder digital erfolgen. Viele Städte bieten inzwischen Online-Formulare oder PDF-Vorlagen auf ihren Webseiten an, die einfach ausgefüllt und unterschrieben werden können.
So gehst du vor:
- Vermieter direkt nach Vertragsunterzeichnung an die Bescheinigung erinnern.
- Formular vorbereiten (gibt es meist auf der Website deines Bürgeramts).
- Vermieter füllt das Dokument aus und unterschreibt.
- Du nimmst die Bescheinigung mit zum Einwohnermeldeamt.
Tipp: Lass dir die Bestätigung gleich beim Schlüsselübergabetermin aushändigen – so vermeidest du späteren Aufwand.
Was tun, wenn du die Bestätigung nicht rechtzeitig bekommst?
Wenn dein Vermieter die Wohnungsgeberbestätigung nicht ausstellt, solltest du ihn zunächst freundlich, aber schriftlich daran erinnern. Setze eine Frist (z. B. 7 Tage) und weise auf seine gesetzliche Pflicht hin.
Bleibt die Reaktion aus, kannst du dich an das Einwohnermeldeamt wenden. Dort erklärst du, dass du die Bestätigung angefordert, aber noch nicht erhalten hast. Das Amt kann den Vermieter kontaktieren oder den Fall prüfen. Du selbst musst in der Regel keine Strafe befürchten, solange du nachweisen kannst, dass du dich rechtzeitig gekümmert hast.
In Ausnahmefällen akzeptiert das Meldeamt vorübergehend den Mietvertrag als Nachweis, wenn klar ist, dass du dort tatsächlich wohnst.
Wie sieht eine korrekte Wohnungsgeberbestätigung aus?
Die meisten Ämter verlangen ein Formular mit folgenden Pflichtfeldern:
- Name und Anschrift des Wohnungsgebers
- Anschrift der Wohnung
- Namen der einziehenden Personen
- Einzugsdatum
- Unterschrift und Datum
Viele Gemeinden bieten auf ihren Webseiten Download-Vorlagen im PDF-Format an. Alternativ kannst du ein formloses Schreiben verwenden – solange alle Angaben vollständig sind.
Beispieltext:
Hiermit bestätige ich, [Name des Vermieters], dass [Name des Mieters] am [Datum] in die Wohnung [Adresse] eingezogen ist.
Ort, Datum, Unterschrift
Warum ist die Wohnungsgeberbestätigung so wichtig?
Die Bestätigung verhindert sogenannte Scheinanmeldungen – also falsche Meldungen an Adressen, an denen jemand gar nicht wohnt. Sie ist außerdem Voraussetzung, um:
- eine Meldebescheinigung zu erhalten,
- ein Bankkonto zu eröffnen,
- oder wichtige Behördengänge (z. B. Kfz-Ummeldung) zu erledigen.
Ohne gültige Wohnungsgeberbestätigung ist keine offizielle Anmeldung möglich.
Tipps, damit alles reibungslos klappt
- Vereinbare frühzeitig einen Termin beim Einwohnermeldeamt – am besten direkt nach dem Umzug.
- Drucke das Formular selbst aus und bringe es deinem Vermieter – das spart Zeit.
- Bewahre eine Kopie der Bescheinigung auf, falls sie später erneut benötigt wird.
- Wenn du bald wieder umziehst, erinnere dich: Auch beim Auszug ist eine Abmeldung mit Bescheinigung nötig.
- Melde dich innerhalb von 14 Tagen nach Einzug an, um Bußgelder zu vermeiden.
Häufige Probleme und Lösungen
Problem 1: Vermieter reagiert nicht.
→ Schriftlich erinnern und Meldeamt informieren. Notfalls kann das Amt den Vermieter direkt kontaktieren.
Problem 2: Formular verloren.
→ Einfach neues Formular beim Amt oder online herunterladen und erneut ausfüllen lassen.
Problem 3: Falsches Datum oder Schreibfehler.
→ Korrektur durch den Vermieter. Änderungen dürfen nicht handschriftlich ohne Bestätigung erfolgen.
Problem 4: Anmeldung über Hausverwaltung.
→ Auch möglich, sofern die Hausverwaltung offiziell bevollmächtigt ist.
Wann ist keine Wohnungsgeberbestätigung erforderlich?
In bestimmten Fällen brauchst du keine neue Bestätigung:
- Umzug innerhalb derselben Wohnung (z. B. Zimmerwechsel in einer WG)
- Kurzfristiger Aufenthalt unter 6 Monaten
- Zweitwohnsitz, wenn du bereits einen Hauptwohnsitz gemeldet hast
- Umzug ins eigene Eigentum, dann stellst du dir die Bestätigung selbst aus
Häufige Fragen zur Wohnungsgeberbestätigung
Wer darf die Wohnungsgeberbestätigung unterschreiben?
Nur der tatsächliche Vermieter, Eigentümer oder Hauptmieter, der dir die Wohnung zur Verfügung stellt.
Was passiert, wenn die Bestätigung fehlt?
Ohne sie kannst du dich nicht anmelden. Das Amt kann jedoch helfen, wenn du nachweist, dass du den Vermieter mehrfach kontaktiert hast.
Kann die Bescheinigung digital vorgelegt werden?
Ja, viele Ämter akzeptieren PDF-Formulare mit digitaler Unterschrift. Prüfe aber vorher die Vorgaben deines Bürgeramts.
Wie lange gilt die Wohnungsgeberbestätigung?
Sie gilt unbegrenzt, solange das Einzugsdatum korrekt ist. Bei einem erneuten Umzug brauchst du aber eine neue Bestätigung.
Was droht Vermietern bei Nichtausstellung?
Vermieter, die ihre Pflicht ignorieren oder falsche Angaben machen, riskieren Bußgelder bis zu 1000 €.
Zusammenfassung
Die Wohnungsgeberbestätigung ist ein wichtiges Dokument, das jeder Mieter bei der Anmeldung vorlegen muss. Sie dient als offizieller Nachweis des Einzugs und soll Missbrauch verhindern. Achte darauf, sie rechtzeitig zu bekommen, prüfe die Angaben auf Vollständigkeit und halte alle Unterlagen bereit. Sollte dein Vermieter sich weigern, bleib ruhig, dokumentiere alles und informiere dein Bürgeramt. In den meisten Fällen lässt sich das Problem schnell klären.
Fazit
Ohne Wohnungsgeberbestätigung geht beim Umzug nichts – aber mit guter Vorbereitung ist alles halb so wild. Wer frühzeitig daran denkt, spart Nerven, Zeit und mögliche Bußgelder. Drucke das Formular aus, sprich mit deinem Vermieter und vereinbare gleich einen Termin beim Amt. So läuft deine Anmeldung reibungslos – und du kannst dich entspannt in deinem neuen Zuhause einleben.
Und du? Hast du deine Wohnungsgeberbestätigung schon bekommen oder wartest du noch darauf? Schreib’s dir gleich auf die To-do-Liste – das spart Ärger beim nächsten Umzug!