Die Schlange vor dem Damenklo – Lösungsansätze 2022-2023

Die Schlange vor dem Damenklo – Lösungsansätze

Möglicherweise spreche ich der Damenwelt aus der Seele, denn: Es ist ein absolutes Unding und das klassische Bild auf jedem Volksfest oder Weinfest, auf jeder Bierbörse oder jeder größeren Veranstaltung – ob in Innenräumen oder an der frischen Luft: Die Schlange vor dem Damenklo wird mit zunehmender Uhrzeit und erhöhter Trinkgeschwindigkeit stetig länger. Die Herren der Schöpfung bleiben davon natürlich unbeeindruckt, hat man doch die entsprechenden Stehtoiletten bereitgestellt und 1-2 Kabinen für den Notfall. Muss reichen, auch für 15.000 Herren auf dem Duisburger Weinfest. Hat auch wunderbar geklappt. Und bei den Damen?

Die Schlange wächst und wächst

Während es zu Beginn noch reibungslos verläuft, wird die Schlange stetig länger, sobald die Schlagzahl erhöht wird und mehr Bier oder Wein über den Tresen geschickt wird. Die Folge: Etliche Damen warten zwischen 20 und 30 Minuten, um überhaupt eine Kabine betreten zu können. Da fragt man(n) sich: Was soll das? Wer plant so etwas? Und warum ist dieses Szenario bereits seit Jahrzehnten auf deutschen Volksfesten zu sehen? Haben die Veranstalter schlicht keine Ahnung von Planung?

Gedankenexperiment

Stellen wir uns einmal vor, eine trinkfeste junge (oder ältere) Dame, gönnt sich Wein oder Bier in einer ähnlichen Taktfrequenz, wie es die Männerwelt in der Regel macht. Mit zunehmendem Alkoholpegel steigt, das wissen wir, auch die Trinkfreudigkeit. Und: Wer schlau ist, trinkt nebenher Mineralwasser, was die Blase zusätzlich herausfordert. Die Folge: Die Toilettengänge häufen sich selbstverständlich.

Als Mann kann es durchaus passieren, dass man das nächstgelegene WC bei übermäßigem Flüssigkeitskonsum 5 Mal oder öfter aufsucht. Durch Stehtoiletten, ausreichend Platz und eine kurze „Abfertigung“ dauert der ganze Prozess maximal 2 Minuten. Hoffen wir, dass sich die Hände gewaschen werden, also geben wir noch 30 Sekunden oben drauf. 150 Sekunden pro Toilettengang entspricht bei 5 „Klogängen“ 750 Sekunden, also ca. 12 Minuten Zeit, die ein Mann während einer gesamten Veranstaltung verliert. Damen, die bis zu 20 Minuten (und länger) in der Schlange stehen, um eine freie Kabine zu ergattern, warten entsprechend 1:40 Stunden – und verpassen somit einen Großteil des Volksfestes. Vorausgesetzt natürlich, dass man überhaupt so lange einhalten kann.

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Planung der Toilettengänge als Frau

Als Mann habe ich „leicht reden“, schließlich ist es sehr einfach. Aber eine Frau muss ihre Klogänge doch regelrecht planen, um nicht mit voller Blase minutenlang in einer Schlange stehen zu müssen. Folge: Man (Frau) geht schon vorher los, obwohl sie noch gar nicht muss. Eine erneute Zeitverschwendung.

Überall das gleiche Problem

Ganz egal, in welchem Bereich man sich umschaut: Überall sehen wir dieselbe Situation. Überlastete Damen-WCs und „tote Hose“ auf den Männer-Pissoirs. Nicht umsonst stellen sich einige Damen bereits in die Herren-Schlange an – schließlich wird die Blase irgendwann so stark drücken, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Egal ob auf Volksfesten, bei Musicals, Darbietungen oder im Karneval – überall dort, wo Toiletten aufgestellt und Getränke ausgeschenkt werden, besteht dasselbe Problem. Hat man hier als Dame überhaupt noch Lust, etwas mehr Flüssigkeit zu konsumieren? Eher nicht, oder? Nuckelt man dann doch lieber am Wasser oder an einem abgestandenen Wein oder Bier herum, um dem Toiletten-Chaos zu entgehen. Letztlich fährt die Frau mit dem Auto nach Hause – hätte aber gerne ähnlich zugeschlagen wie der Durchschnittsmann. Klappt aber nicht.

Veranstaltung genießen – Fehlanzeige

Also: Veranstaltungen können nicht so ausgiebig und intensiv genossen werden, wie es bei den Herren der Fall ist. Der Mann kann sich auf einer Veranstaltung locker ein paar Biere, den ganzen Liter Coca Cola oder eine gesamte Flasche Wasser in den Körper schütten – und noch viel mehr. Drückt die Blase, ist er nach den besagten 2,5 Minuten wieder am Platz und kann weiter „Gas geben“. Eine Frau muss an dieser Stelle genau planen und mögliche Pausenzeiten (bei Comedy-Veranstaltungen etc.) abpassen, um wieder rechtzeitig vor Ort zu sein.

Toiletten-Planer entlassen

Irgendjemand wird sich doch bereits seit Jahren Gedanken darüber machen, wie viele WCs bei Volksfesten etc. aufgestellt werden. Beim diesjährigen Duisburger Weinfest entsprach die Anzahl der Steh-Klos (für die Männer) der Anzahl der Kabinen für die Damen. Nicht berücksichtigt hat man dabei, dass man in einer Kabine grundsätzlich mehr Zeit benötigt (Auslegung der Klobrille, An- und Abkleiden etc.). Außerdem möchte eine Dame ggf. kurz in den Spiegel schauen. Der gesamte Prozess dauert also naturgemäß länger, als bei den Herren. Auch die Herren benötigen mehr Zeit, wenn sie eine Kabine aufsuchen müssen. Daher die berechtigte und drastische Frage:

Welche unwissenden und unfähigen Personen, und das muss man ganz deutlich sagen, planen deshalb seit Jahrzehnten auf nahezu allen Veranstaltungen die gleiche WC-Anzahl für Herren und Damen? Das können doch nur Männer sein. Und zwar Männer, die überhaupt keine Ahnung haben, oder ein Fest dieser Art noch nie besucht haben. Die Forderung: Schluss damit! Wer auch immer für diesen Bereich zuständig war, sollte in der Lage sein mitzudenken, oder sich einen anderen Beruf suchen.

Die einfache Lösung

Die Lösung lautet, und darauf kommen die für diesen Bereich zuständigen Veranstalter aufgrund mangelnder Weitsicht nicht: 5x so viele Damen-, wie Herrentoiletten aufstellen. Pro Stehtoilette für den Herrn werden ca. 5 Kabinen für die Damenwelt aufgebaut.

Online-Petition sinnvoll

Wenn eine Leserin oder ein Leser dieses Beitrags das Problem ebenfalls erkannt hat und an einer Lösung interessiert ist, unterstützt bestetipps.de eine solche Petition sofort – und mit aller Kraft.

Fazit

Es ist kein Zustand und die Damenwelt tut mir in diesem Bereich wirklich sehr leid. Die Lösung ist mehr als einfach und sollte künftig auf allen (!) öffentlichen Festen und Veranstaltungen umgesetzt werden. Alternativ, wenn der Wille fehlt oder die Umsetzung mit irgendwelchen unsinnigen Ausreden (kein Geld, kein Personal, Putin, Corona, irgendwelche dusseligen Krisen) blockiert wird: Lasst die Damen generell auf die Herren-WCs und löst die Trennung einfach auf.

Trotzdem, ein letzter Aufruf an alle planlosen Veranstalter: Was ist so schwer daran, die Anzahl der Damen-Toiletten deutlich zu erhöhen? Richtig. Nichts.

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