Aus was wird Gin gemacht? Zutaten und Überblick

Lesedauer: 5 MinAktualisiert: 11. Juli 2025 21:11

Gin wird aus neutralem Alkohol, Wacholder und einer Vielzahl von Botanicals hergestellt. ✓ Hier erfährst du die wichtigsten Zutaten und spannende Hintergrundinfos zum Aufbau eines echten Gins.

Gin ist nicht gleich Gin – aber eine Zutat bleibt immer gleich: Wacholder. Alles andere ist Kreativität, Handwerk und Geschmackssache. Was drinsteckt und was Gin eigentlich zu dem macht, was wir so gerne im Glas haben, klären wir hier Schritt für Schritt – mit einem Hauch Humor und einer Portion Expertenwissen, das nicht zu trocken serviert wird 😉

Was ist Gin eigentlich genau?

Gin ist ein destilliertes Getränk, das seinen charakteristischen Geschmack durch die Aromatisierung mit Wacholderbeeren erhält. Im Gegensatz zu Likören enthält Gin in der Regel keinen zugesetzten Zucker und schmeckt daher trocken, manchmal sogar herb oder leicht scharf. Die Basis bildet fast immer ein neutraler Alkohol – meist aus Getreide – der anschließend mit verschiedenen Botanicals aromatisiert wird.

Die EU schreibt übrigens vor, dass „das vorherrschende Aroma von Wacholder“ sein muss, sonst darf sich das Getränk nicht Gin nennen. Also ohne Wacholder kein Gin – so einfach ist das. Alles andere ist Spielraum für Kreativität.

Aus was wird Gin gemacht?

Das Herzstück von Gin ist neutraler Alkohol, meist aus Roggen, Gerste oder Mais. Wichtig ist, dass dieser Alkohol nahezu geschmacksneutral ist – damit die Aromen später besser zur Geltung kommen. Danach kommt das, was Gin besonders macht: die sogenannte Mazeration mit Botanicals. Dabei werden Kräuter, Gewürze, Wurzeln, Früchte und eben Wacholder in den Alkohol eingelegt, damit er die Aromen aufnimmt.

Manche Hersteller destillieren den Alkohol danach erneut mit den Botanicals, andere setzen auf eine Kaltmazeration. Das Verfahren beeinflusst nicht nur Geschmack, sondern auch Preis und Qualität. Je nach Destillation entsteht ein London Dry, ein Distilled Gin oder einfach nur ein Gin – alles mit leicht unterschiedlichen Anforderungen und Eigenschaften.

Welche Zutaten kommen in Gin?

Die wichtigste und vorgeschriebene Zutat ist:

  • Wacholder – ohne ihn kein Gin, so will es das Gesetz

Dazu kommen typische Begleiter, je nach Rezeptur:

  • Koriandersamen
  • Angelikawurzel
  • Zitronen- oder Orangenschalen
  • Kardamom
  • Pfeffer, Zimt, Muskat oder andere Gewürze
  • Lavendel, Rosmarin, Salbei oder andere Kräuter
  • Gurke, Apfel, Himbeere oder andere fruchtige Zusätze

Und das ist erst der Anfang! Manche Gins setzen auf exotische Zutaten wie Kaffirlimettenblätter, Tonkabohne oder sogar Trüffel. Klingt verrückt? Ist es manchmal auch – aber das macht Gin eben so spannend.

Wie viele Botanicals braucht ein guter Gin?

Hier gehen die Meinungen auseinander. Manche puristischen Destillen schwören auf drei bis fünf Botanicals, andere verwenden 20 oder mehr. Viel hilft nicht immer viel – ein guter Gin hat eine ausgewogene Komposition, bei der keine Zutat den Rest überdeckt. Das Ziel: ein harmonisches Geschmacksbild, das sowohl pur als auch mit Tonic funktioniert.

Probier dich ruhig durch: Manche Marken setzen auf dominante Zitrusnoten, andere bringen florale Nuancen oder erdige Tiefe ins Glas. Ein gutes Beispiel sind Forenmeinungen zu Monkey 47 – viele lieben die Komplexität, andere finden ihn fast zu überladen. Geschmack ist eben subjektiv.

Wie schmeckt Gin – und warum?

Der Geschmack von Gin hängt stark von den verwendeten Botanicals ab. Wacholder bringt ein harzig-waldiges Aroma, Zitrusfrüchte bringen Frische, Kräuter können eine gewisse Bitterkeit oder Tiefe liefern. Was am Ende dominiert, entscheidet die Rezeptur – und dein Gaumen. Manche Gins sind perfekt für Cocktails, andere trinkt man lieber pur.

Ein Tipp: Beim Verkosten mal die Nase über das Glas halten und langsam durch den Mund atmen – so kommen die Aromen besser zur Geltung.

Was macht einen guten Gin aus?

Nicht nur die Zutaten zählen, sondern auch das Handwerk. Ein guter Gin schmeckt ausgewogen, sauber und nicht zu scharf im Abgang. Wenn du beim Trinken das Gefühl hast, in einen Kräutergarten gefallen zu sein, dann ist er vermutlich überwürzt. Wenn du nichts schmeckst außer Alkohol, fehlt es an Tiefe.

Am besten erkennst du Qualität, wenn du den Gin pur probierst – ohne Eis, ohne Tonic. Dann zeigt sich, ob wirklich Handwerk dahintersteckt.

Gibt es regionale Unterschiede?

Definitiv. Während britische Gins oft klassisch mit viel Wacholder daherkommen, setzen skandinavische Brenner gerne auf wilde Kräuter und Wurzeln aus ihren Wäldern. Spanische Gins haben häufig eine fruchtige Note – z. B. durch Weintrauben oder Zitrus. Und deutsche Gins? Die werden immer experimentierfreudiger. Ob Schwarzwald, Nordsee oder Berlin – überall entstehen neue, kreative Rezepte.

Was kann man beim Kauf beachten?

Schau auf die Bezeichnung: „London Dry Gin“ bedeutet z. B., dass der Gin ohne künstliche Aromen und ohne Zuckerzusatz hergestellt wurde. Wenn du Wert auf Regionalität legst, lohnt sich ein Blick auf kleinere Brennereien. Viele davon setzen auf Bio-Zutaten oder besondere Destillationsmethoden – ideal, wenn du etwas abseits vom Mainstream suchst.

Die häufigsten Fragen zu Gin-Zutaten

Was sind Botanicals im Gin?

Botanicals sind pflanzliche Zutaten wie Kräuter, Gewürze, Wurzeln oder Früchte, die dem Gin sein Aroma verleihen. Ohne sie schmeckt Gin nur nach Alkohol und Wacholder – ziemlich langweilig.

Muss in jedem Gin Wacholder sein?

Ja, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Wacholder muss das dominierende Aroma sein. Fehlt er, darf das Getränk nicht „Gin“ heißen.

Wie viele Zutaten enthält ein durchschnittlicher Gin?

Im Schnitt verwenden Hersteller 6–12 Botanicals. Einige Gins – wie der bekannte Monkey 47 – gehen weit darüber hinaus.

Sind künstliche Aromen erlaubt?

Kommt auf die Gin-Sorte an. Bei London Dry Gin sind sie tabu. Bei einfacherem Gin oder „Flavoured Gin“ hingegen können sie erlaubt sein.

Warum schmecken manche Gins sehr unterschiedlich?

Das liegt an den verwendeten Botanicals und dem Herstellungsverfahren. Jeder Gin ist eine eigene Komposition – mal floral, mal würzig, mal süßlich.

Was macht den Unterschied zwischen günstigen und teuren Gins?

Oft ist es die Qualität der Zutaten, die Destillationstechnik und die Reifezeit. Bei günstigen Gins kommen häufiger künstliche Aromen oder industrielle Verfahren zum Einsatz.

Fazit: Alles drin – aber Wacholder muss sein

Gin ist eine echte Aromabombe – und das liegt an seiner Zutatenvielfalt. Von klassisch bis experimentell ist alles möglich, solange Wacholder die Hauptrolle spielt. Ob du dich eher auf fruchtige, florale oder würzige Gins einschießt, ist Geschmackssache. Aber jetzt weißt du zumindest, was drinsteckt – und kannst beim nächsten Tasting ganz entspannt mitreden 😉 Vielleicht hast du ja auch schon deinen Lieblings-Gin gefunden?

Wacholder, Alkoholbasis, Aromavielfalt, handwerkliche Herstellung, regionale Unterschiede – es gibt viele Gründe, sich näher mit Gin zu beschäftigen. Na dann: Cheers! 🍸

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Guido Marquardt

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Johannes Breitenreiter

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Sina Eschweiler

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