Wenn du dein Auto abmelden möchtest – sei es wegen Verkauf, Stilllegung oder Verschrottung – musst du ein paar Unterlagen und Schritte beachten. Die gute Nachricht: Das Abmelden ist meist unkompliziert und dauert in der Regel nur wenige Minuten – egal, ob du es persönlich bei der Zulassungsstelle oder online erledigst. Hier erfährst du genau, was du zum Auto abmelden brauchst, welche Kosten entstehen und worauf du achten solltest, damit alles reibungslos klappt.
So meldest du dein Auto stressfrei ab. Mit den richtigen Unterlagen und etwas Vorbereitung ist der Gang zur Zulassungsstelle oder das Online-Abmelden in wenigen Schritten erledigt.
Warum muss man ein Auto abmelden?
Ein Fahrzeug muss abgemeldet werden, wenn es nicht mehr am Straßenverkehr teilnimmt. Das kann verschiedene Gründe haben:
- Du verkaufst dein Auto.
- Das Auto soll verschrottet oder exportiert werden.
- Du möchtest es vorübergehend stilllegen, etwa über den Winter.
- Du möchtest Steuern und Versicherungskosten sparen, weil du es gerade nicht nutzt.
Sobald das Fahrzeug abgemeldet ist, darf es nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewegt oder geparkt werden.
Welche Unterlagen braucht man zur Abmeldung?
Ob persönlich oder online – ohne die richtigen Dokumente geht es nicht. Für die klassische Abmeldung bei der Kfz-Zulassungsstelle benötigst du:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
Sie zeigt die technischen Daten und den aktuellen Halter. - Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
Nicht immer erforderlich, aber bei manchen Behörden wird sie verlangt – besonders, wenn das Auto endgültig abgemeldet (verschrottet oder exportiert) wird. - Nummernschilder (Kennzeichen)
Diese werden bei der Abmeldung entwertet – meist durch Aufkleberentfernung oder Lochung. - Personalausweis oder Reisepass
Zur Identifikation des Fahrzeughalters. Wenn du das Fahrzeug für jemand anderen abmeldest, brauchst du zusätzlich eine Vollmacht und den Ausweis des Halters (Kopie reicht oft). - Nachweis über Hauptuntersuchung (TÜV-Bericht)
Wird selten verlangt, kann aber bei älteren Fahrzeugen oder Sonderfällen nötig sein. - EVB-Nummer (nur bei Wiederzulassung nötig)
Wenn du das Auto nach einiger Zeit wieder anmelden möchtest, brauchst du später eine neue elektronische Versicherungsbestätigung (eVB). Für die Abmeldung selbst ist sie nicht notwendig.
Optional, aber sinnvoll
- Kaufvertrag oder Verschrottungsnachweis, wenn du das Auto verkaufst oder entsorgst.
- SEPA-Lastschriftmandat kündigen, wenn du Steuern direkt vom Konto abbuchen lässt – die Abmeldung stoppt das aber meist automatisch.
Tipp: Fertige Kopien oder Fotos deiner Dokumente an, bevor du sie abgibst.
Ablauf der Abmeldung bei der Zulassungsstelle
- Termin vereinbaren (in vielen Städten erforderlich, teils auch spontane Wartezeiten möglich).
- Unterlagen und Kennzeichen abgeben.
- Die Behörde prüft alle Angaben und entwertet die Schilder.
- Du bekommst eine Abmeldebestätigung (Stilllegungsbescheinigung).
Dauer: Etwa 10–20 Minuten.
Kosten: Zwischen 5 und 10 Euro, je nach Kommune.
Nach der Abmeldung wird automatisch:
- die Kfz-Steuer beendet,
- die Versicherung informiert,
- das Fahrzeug im Zentralen Fahrzeugregister (ZFZR) stillgelegt.
Du musst dich also nicht separat bei deiner Versicherung oder beim Finanzamt melden.
Wie funktioniert die Online-Abmeldung?
Seit 2019 kannst du Autos mit neuen, fälschungssicheren Kennzeichen auch online abmelden. Voraussetzung: Dein Auto wurde nach 2015 zugelassen, und du besitzt einen Personalausweis mit eID-Funktion.
Voraussetzungen
- Zulassungsbescheinigung Teil I & II mit verdecktem Sicherheitscode.
- Kennzeichen mit verdecktem Sicherheitscode (auf der Plakette).
- Online-Ausweisfunktion (eID) des Personalausweises aktiviert.
- Kartenlesegerät oder AusweisApp2 auf Smartphone/PC.
Ablauf
- Auf die Webseite deiner Zulassungsbehörde oder das Portal des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) gehen.
- Sicherheitscodes auf Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief und Kennzeichen freilegen.
- Fahrzeugdaten eingeben und Identität per eID bestätigen.
- Nach der Bearbeitung erhältst du sofort eine elektronische Bestätigung per E-Mail.
Kosten: meist 5 bis 7 Euro.
Vorteil: Kein Termin, keine Wartezeit, komplett digital.
Nach der Online-Abmeldung sind die Kennzeichen sofort ungültig, du darfst also nicht mehr damit fahren.
Was passiert nach der Abmeldung?
- Die Versicherung und das Finanzamt werden automatisch informiert.
- Die Kfz-Steuer wird anteilig zurückerstattet (ab dem Folgetag der Abmeldung).
- Die Versicherung zahlt eventuell zu viel gezahlte Prämien zurück.
- Du darfst die alten Kennzeichen für bis zu 12 Monate reservieren, falls du sie später wieder nutzen willst.
Wenn du dein Auto verkauft oder verschrottet hast, behalte die Abmeldebestätigung – sie dient als Nachweis, dass du nicht mehr haftest.
Wann ist eine endgültige Abmeldung nötig?
Von einer endgültigen Stilllegung spricht man, wenn das Fahrzeug nicht wieder zugelassen werden soll, etwa bei Export oder Entsorgung. Dann brauchst du zusätzlich:
- Verwertungsnachweis einer zertifizierten Annahmestelle (z. B. Autoverwerter).
- Abmeldebestätigung, die du beim Käufer oder Entsorger vorlegst.
Tipp: Bei Export ins Ausland unbedingt Kennzeichen abgeben und den neuen Halter dokumentieren – sonst haftest du weiter für Bußgelder oder Steuern.
Häufige Fragen zur Auto-Abmeldung
Kann ich das Auto ohne Fahrzeugschein abmelden?
Nein, du brauchst mindestens den Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein). Wenn dieser verloren wurde, kannst du bei der Zulassungsstelle einen Ersatz beantragen.
Kann jemand anderes mein Auto abmelden?
Ja, mit Vollmacht, Kopie deines Ausweises und den vollständigen Unterlagen. Viele Zulassungsstellen bieten dafür Formulare an.
Was kostet die Abmeldung?
Je nach Behörde zwischen 5 und 10 Euro. Online meist etwas günstiger.
Kann ich die Kennzeichen behalten?
Ja, sie werden entwertet, aber du kannst sie für 12 Monate reservieren. So kannst du sie bei einer Neuzulassung wiederverwenden.
Muss ich das Auto vorher versichern?
Nein, zur Abmeldung brauchst du keine gültige Versicherung. Diese endet automatisch mit der Stilllegung.
Wie lange dauert die Rückerstattung der Steuer?
In der Regel wenige Tage bis zwei Wochen, abhängig vom Finanzamt.
Darf ich nach der Abmeldung noch nach Hause fahren?
Nein, das Fahrzeug darf nach der Abmeldung nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Nur eine direkte Fahrt zur Zulassungsstelle mit unversehrten Kennzeichen ist erlaubt.
Was ist der Unterschied zwischen Abmeldung und Stilllegung?
Beides bedeutet dasselbe. Früher sprach man von „Stilllegung“, heute lautet der offizielle Begriff „Außerbetriebsetzung“.
Was passiert, wenn ich die Abmeldung vergesse?
Das Fahrzeug bleibt steuer- und versicherungspflichtig. Zudem drohen Bußgelder, wenn du mit einem ungenutzten oder unversicherten Auto auf öffentlichem Grund parkst.
Kann ich mehrere Autos gleichzeitig abmelden?
Ja, solange du für jedes Fahrzeug die jeweiligen Dokumente und Kennzeichen mitbringst.
Zusammenfassung
Um dein Auto abzumelden, brauchst du Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief, Kennzeichen und deinen Ausweis. Die Abmeldung kann direkt bei der Zulassungsstelle oder online über das KBA-Portal erfolgen. Nach der Abmeldung enden automatisch Steuer und Versicherung. Für Export oder Verschrottung ist zusätzlich ein Verwertungsnachweis nötig.
Mit den richtigen Unterlagen dauert der Vorgang kaum 15 Minuten – und du sparst dir unnötigen Aufwand und Kosten. Bewahre die Abmeldebestätigung auf, um im Nachhinein rechtlich abgesichert zu sein.
