Zahnfleisch geht zurück – was kann man tun?

Lesedauer: 4 MinAktualisiert: 23. März 2025 17:22

Ein Blick in den Spiegel und plötzlich fällt es auf: Das Zahnfleisch zieht sich zurück. Erst ein kleines Stück, dann immer mehr. Die Zähne wirken länger, die Zahnhälse empfindlicher – und spätestens beim Eisessen wird es schmerzhaft. Aber warum passiert das eigentlich? Und noch wichtiger: Was kann man dagegen tun?

Warum zieht sich das Zahnfleisch zurück?

Zahnfleischrückgang ist kein Zufall, sondern hat meist handfeste Ursachen. Oft sind es ganz alltägliche Dinge, die dem Zahnfleisch zu schaffen machen. Zu festes Schrubben mit der Zahnbürste? Check. Zähneknirschen in der Nacht? Check. Eine beginnende Parodontitis, von der man noch gar nichts weiß? Check. Und ja, auch der ganz normale Alterungsprozess trägt seinen Teil dazu bei.

Die gute Nachricht: In vielen Fällen kann man etwas dagegen tun – vorausgesetzt, man handelt rechtzeitig.

Erste Warnzeichen: Wann sollte man handeln?

Zahnfleischrückgang kommt schleichend. Anfangs sind die Symptome oft unauffällig, aber wer genau hinschaut (oder fühlt), merkt schnell, dass sich etwas verändert.

  • Die Zähne wirken länger als früher.
  • Heiße, kalte oder süße Speisen sorgen plötzlich für ein unangenehmes Ziehen.
  • Das Zahnfleisch blutet häufiger, zum Beispiel beim Zähneputzen.
  • Zwischen den Zähnen bilden sich kleine Lücken, in denen sich Essensreste festsetzen.

Wer eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerkt, sollte nicht lange warten – denn je früher man eingreift, desto besser.

Die besten Maßnahmen gegen Zahnfleischrückgang

Das Zahnfleisch ist kein Muskel, den man einfach trainieren kann, aber es gibt Möglichkeiten, das Fortschreiten zu stoppen oder sogar kleine Verbesserungen zu erzielen.

1. Die richtige Putztechnik anwenden

Klingt banal, ist aber entscheidend: Zu kräftiges Schrubben mit einer harten Zahnbürste schadet mehr, als es nützt. Sanfte, kreisende Bewegungen mit einer weichen Bürste sind die bessere Wahl. Elektrische Zahnbürsten mit Druckkontrolle helfen zusätzlich dabei, das Zahnfleisch nicht unnötig zu belasten.

2. Die Zahnpasta überprüfen

Nicht jede Zahnpasta ist ein Segen für das Zahnfleisch. Zu aggressive Weißmacher oder grobe Schleifpartikel können die empfindlichen Zahnhälse weiter schädigen. Besser sind fluoridhaltige Pasten, die speziell für empfindliche Zähne entwickelt wurden.

3. Zahnseide und Interdentalbürsten verwenden

Wer denkt, dass Zahnseide nur für Perfektionisten ist, liegt falsch. Gerade bei zurückgehendem Zahnfleisch sind die Zahnzwischenräume anfälliger für Entzündungen. Sanfte Interdentalbürsten können hier wahre Wunder wirken – und das Zahnfleisch freut sich über die Extrapflege.

4. Stress und Zähneknirschen reduzieren

Zähneknirschen in der Nacht setzt nicht nur den Zähnen, sondern auch dem Zahnfleisch zu. Eine Zahnschiene vom Zahnarzt kann helfen, den Druck zu reduzieren. Und weil Stress oft die Hauptursache ist, kann auch ein entspannter Lebensstil Wunder wirken.

5. Eine gesunde Ernährung fürs Zahnfleisch

Das Zahnfleisch liebt Vitamine! Besonders Vitamin C, das in Paprika, Orangen und Brokkoli steckt, kann das Gewebe stärken. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Leinöl helfen, Entzündungen in den Griff zu bekommen.

Kann sich Zahnfleisch wieder regenerieren?

Hier kommt die unbequeme Wahrheit: Einmal zurückgegangenes Zahnfleisch wächst nicht einfach nach. Aber: Mit den richtigen Maßnahmen kann man den Prozess aufhalten und die Situation stabilisieren. In manchen Fällen helfen zahnärztliche Behandlungen wie eine Zahnfleischtransplantation oder spezielle Regenerationsverfahren. Doch bevor es so weit kommt, ist es besser, rechtzeitig gegenzusteuern.

Wann sollte man zum Zahnarzt gehen?

Spätestens, wenn Schmerzen, starke Empfindlichkeit oder blutendes Zahnfleisch dazukommen, wird es Zeit für einen Termin beim Zahnarzt. Besonders dann, wenn eine Parodontitis (Zahnfleischentzündung) die Ursache ist – denn die kann unbehandelt sogar zum Zahnverlust führen.

Der Zahnarzt kann den aktuellen Zustand des Zahnfleischs beurteilen und Maßnahmen wie eine professionelle Reinigung, spezielle Gels oder im Extremfall chirurgische Eingriffe empfehlen.

Fazit: Zahnfleischrückgang ist kein Schicksal

Ja, zurückgehendes Zahnfleisch ist ärgerlich – aber kein Grund zur Panik. Mit der richtigen Pflege, einer sanften Zahnpflege-Routine und einem bewussten Umgang mit Ernährung und Stress kann man viel tun, um das Zahnfleisch zu schützen. Und wer sich unsicher ist? Ab zum Zahnarzt! Schließlich soll das Lächeln auch in zehn Jahren noch genauso strahlen wie heute. 😊

Checkliste
  • Die Zähne wirken länger als früher.
  • Heiße, kalte oder süße Speisen sorgen plötzlich für ein unangenehmes Ziehen.
  • Das Zahnfleisch blutet häufiger, zum Beispiel beim Zähneputzen.
  • Zwischen den Zähnen bilden sich kleine Lücken, in denen sich Essensreste festsetzen.

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Guido Marquardt

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Melanie Weissberger

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Johannes Breitenreiter

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Sina Eschweiler

Sina Eschweiler

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