Anzug reinigen lassen – Kosten, Dauer und die richtige Vorgehensweise

Lesedauer: 8 MinAktualisiert: 18. August 2025 21:57

Ein Anzug ist mehr als nur Kleidung – er ist ein Statement. Doch wie hält man ihn dauerhaft in Form? Einen Anzug reinigen lassen ist die beste Möglichkeit, um Stoff und Schnitt zu schonen und trotzdem für ein gepflegtes Auftreten zu sorgen.

Die Antwort lautet: Wer seinen Anzug chemisch reinigen lässt, investiert in die Langlebigkeit und den Werterhalt des Materials. Die Reinigungskosten sind überschaubar, aber hängen stark von Stadt, Anbieter und Stoffqualität ab. Das bedeutet konkret: Preise vergleichen, Fachreinigung wählen und nur so oft reinigen lassen, wie es tatsächlich notwendig ist.

Wie viel kostet es, einen Anzug reinigen zu lassen?

Die Preise unterscheiden sich je nach Region, Stoff und Anbieter. Ein Komplettanzug (Jacke + Hose) kostet in Deutschland im Schnitt zwischen 12 und 25 Euro, manchmal mehr, wenn es sich um empfindliche Stoffe handelt. Eine Anzughose allein liegt oft bei 5–9 Euro, das Sakko bei 8–15 Euro. In Großstädten wie Berlin oder Leipzig können die Preise leicht höher liegen, kleinere Städte sind meist günstiger.

Ein kleiner Überblick:

KleidungsstückDurchschnittspreisDauer der Reinigung
Anzug (Sakko + Hose)12–25 €2–3 Tage
Sakko einzeln8–15 €2–3 Tage
Hose einzeln5–9 €1–2 Tage
Weste4–7 €1–2 Tage

Manche Reinigungen bieten Express-Service, bei dem der Anzug innerhalb weniger Stunden fertig ist. Dafür zahlst du aber einen Zuschlag.

Ein zusätzlicher Punkt: Manche Premium-Reinigungen berechnen höhere Preise, nutzen dafür aber besonders schonende Verfahren wie CO₂-Reinigung oder Nassreinigung, die als umweltfreundlicher gelten. Diese Varianten können bis zu 30 % teurer sein, sind aber bei empfindlichen Stoffen durchaus empfehlenswert.

Kann man einen Anzug selber reinigen?

Theoretisch ja, praktisch nein – und schon gar nicht in der Waschmaschine. Ein Anzug ist meist aus empfindlichen Stoffen wie Wolle, Leinen oder Mischgeweben gefertigt. Sie verziehen sich beim falschen Waschen, verlieren ihre Form oder laufen ein. Das Bügeln allein ersetzt keine Reinigung.

Für zu Hause gibt es zwar spezielle „Home Cleaning Kits“, bei denen Kleidungsstücke mit Reinigungstüchern im Trockner aufgefrischt werden. Das hilft gegen Gerüche, ersetzt aber keine professionelle Reinigung bei Flecken. Auch ein Hand-Dampfreiniger kann helfen, Falten zu glätten und den Stoff aufzufrischen. Trotzdem gilt: Für eine echte Tiefenreinigung bleibt nur die professionelle Reinigung.

Wie oft sollte man einen Anzug reinigen lassen?

Die Faustregel lautet: Nur reinigen, wenn es nötig ist. Wer den Anzug jeden Tag trägt, sollte ihn etwa alle 4–6 Wochen in die Reinigung geben. Für gelegentlich getragene Anzüge reicht 1–2 Mal pro Jahr. Viel wichtiger ist das richtige Auslüften nach jedem Tragen.

Viele Profis raten: Lieber öfter gut auslüften, mit einer Kleiderbürste abbürsten und im Kleidersack lagern, statt zu häufig in die Reinigung geben. Denn jede chemische Reinigung belastet den Stoff leicht. Wer sorgsam mit seinem Anzug umgeht, spart also nicht nur Kosten, sondern verlängert die Lebensdauer erheblich.

Ist es besser, einen Anzug zu waschen oder chemisch reinigen zu lassen?

Ein Anzug gehört in die chemische Reinigung. Maschinenwäsche zerstört die Einlagen, Polsterungen und Nähte. Die chemische Reinigung schont den Stoff, entfernt tiefsitzende Gerüche und Flecken und sorgt dafür, dass Form und Schnitt erhalten bleiben.

Anleitung
1Pflegeetikett prüfen.
2Bei kleinen Flecken: vorsichtig mit Wasser oder Fleckenstift behandeln.
3Regelmäßig lüften und mit einer Kleiderbürste säubern.
4Nur bei Bedarf professionell reinigen lassen.
5Nach der Reinigung sofort aus dem Plastikbeutel nehmen und frei hängen lassen.

Nachteile gibt es aber auch: Lösungsmittel können auf Dauer die Fasern belasten, und es besteht ein gewisses Risiko, dass Farben bei sehr empfindlichen Stoffen ausbleichen. Wer besonders hochwertige Stoffe wie Kaschmir oder reinen Seidenanteil im Anzug hat, sollte eine Spezialreinigung suchen, die Erfahrung mit diesen Materialien hat.

Warum müssen Anzüge in die Reinigung?

Anzüge nehmen Schweiß, Hautfett, Essensgerüche und Staub auf. Anders als ein T-Shirt lassen sie sich nicht einfach in die Wäsche werfen. Die Reinigung sorgt dafür, dass Gerüche neutralisiert und Flecken entfernt werden. Wer seinen Anzug nie reinigen lässt, riskiert dauerhaft muffigen Geruch, Fleckenränder und eine kürzere Lebensdauer des Stoffes.

Ein Beispiel: Ein Business-Anzug, der fünf Tage die Woche getragen wird, sammelt in kurzer Zeit enorme Mengen an Schweißsalzen im Innenfutter. Diese Salze greifen den Stoff an und sorgen für unangenehmen Geruch. Mit einer professionellen Reinigung wird das Material wieder neutralisiert.

Kann ich meinen Anzug im Trockner auffrischen?

Ein normaler Trockner ist tabu. Einige moderne Geräte haben ein Auffrisch- oder Dampfprogramm, das Falten reduziert und Gerüche neutralisiert. Das ersetzt jedoch keine echte Reinigung. Tipp: Hänge deinen Anzug nach dem Tragen ins Badezimmer, während du heiß duschst – der Wasserdampf glättet den Stoff leicht.

Wie funktioniert Auffrischen im Trockner?

Mit Trocknerbällen oder Dampffunktion werden Gerüche reduziert, Falten geglättet und die Fasern gelockert. Aber Vorsicht: Nur geeignet, wenn das Pflegeetikett es ausdrücklich erlaubt. Bei Wolle, Kaschmir oder empfindlichen Mischgeweben sollte man auf diesen Trick verzichten.

Kann man Kleidung auch ohne Waschen auffrischen?

Ja, und zwar durch Auslüften im Freien, Aufhängen im Badezimmer beim Duschen, Einsprühen mit Textilerfrischern oder vorsichtiges Bedampfen mit einem Steamer. Diese Methoden sind schonend und verlängern die Intervalle bis zur nächsten Reinigung.

Besonders praktisch sind kleine Kleiderdampfer (Steamer) für zuhause oder auf Reisen. Sie sind handlich, günstig und können den Anzug in wenigen Minuten glätten. So wirkt der Look frisch, auch wenn die letzte Reinigung schon eine Weile zurückliegt.

Was sind die Nachteile der chemischen Reinigung?

  • Umweltbelastung durch Lösungsmittel
  • Kosten im Vergleich zur Handwäsche höher
  • Bei häufiger Reinigung können Stoffe spröde wirken
  • Geruch des Lösungsmittels hält manchmal kurzzeitig im Stoff

Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann gezielt nach Reinigungen suchen, die auf umweltfreundliche Verfahren wie Nassreinigung oder CO₂-Reinigung setzen. Diese belasten die Umwelt weniger und schonen auch empfindliche Stoffe.

Wo kann man einen Anzug reinigen lassen?

Praktisch in jeder Stadt findest du Textilreinigungen. Wenn du „Anzug reinigen lassen in der Nähe“ googelst, zeigt dir Maps direkt passende Anbieter. In großen Städten wie Berlin oder Leipzig gibt es zudem Spezialreinigungen für Designer- oder Hochzeitsanzüge. Auch Ketten wie „fesch & sauber“ oder „Top Clean“ bieten deutschlandweit Services an.

Eine gute Reinigung erkennst du daran, dass sie dich berät, auf Stoffarten eingeht und deine Kleidung nicht nur abfertigt. Ein Tipp: Frag nach, ob die Reinigung auch Abhol- und Lieferservice anbietet – praktisch, wenn du viel unterwegs bist.

Kleiner Tipp für den Alltag

Bürste deinen Anzug regelmäßig mit einer weichen Kleiderbürste ab. Hänge ihn nicht in einen engen Schrank, sondern in einen atmungsaktiven Kleidersack. So bleibt er länger frisch und muss seltener gereinigt werden.

Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Pflegeetikett prüfen.
  2. Bei kleinen Flecken: vorsichtig mit Wasser oder Fleckenstift behandeln.
  3. Regelmäßig lüften und mit einer Kleiderbürste säubern.
  4. Nur bei Bedarf professionell reinigen lassen.
  5. Nach der Reinigung sofort aus dem Plastikbeutel nehmen und frei hängen lassen.

Extra-Pflegetipps, die den Unterschied machen

Ein hochwertiger Anzug sollte auf einem breiten Holzkleiderbügel hängen, niemals auf einem Drahtbügel. So bleibt die Schulterpartie stabil. Verwende Schuhspanner für Lederschuhe und achte darauf, dass Hemd und Krawatte ebenfalls gepflegt sind – nur so wirkt das Gesamtbild stimmig. Wer viel reist, sollte in einen Anzug-Reisekoffer investieren, der knitterfrei transportiert. Außerdem lohnt es sich, bei starker Beanspruchung einen zweiten oder dritten Anzug im Wechsel zu tragen. So verlängerst du die Lebensdauer aller Stücke enorm.

Fragen und Antworten rund um die Anzugreinigung

Wie viel kostet es, einen Anzug reinigen zu lassen?

Zwischen 12 und 25 Euro für den gesamten Anzug. Hose oder Sakko einzeln sind günstiger. Express-Service kostet extra.

Kann ich einen neuen Anzug direkt reinigen lassen?

Das ist nicht nötig. Neue Anzüge sollten zunächst getragen und nur bei Bedarf gereinigt werden. Vor der ersten Reinigung ruhig mehrere Male anziehen.

Wie oft sollte man einen Anzug reinigen lassen?

Bei täglichem Gebrauch alle 4–6 Wochen, bei seltenem Tragen 1–2 Mal im Jahr. Häufiges Auslüften reduziert den Bedarf.

Was passiert, wenn ich meinen Anzug nicht reinigen lasse?

Es entstehen Gerüche, Flecken setzen sich fest und die Stoffqualität leidet. Auf Dauer wirkt der Anzug ungepflegt und verliert an Wert.

Kann ich meine Anzughose separat reinigen lassen?

Ja, das ist gängige Praxis. Preislich liegt das zwischen 5 und 9 Euro und geht meist schneller als eine Komplettreinigung.

Kann man einen Anzug selbst waschen?

Davon ist abzuraten. Selbst im Schonwaschgang riskierst du Einlaufen und Verziehen. Lieber nur kleine Flecken behandeln und ansonsten reinigen lassen.

Wie lange dauert es, einen Anzug reinigen zu lassen?

Meist 2–3 Tage. Mit Express-Service auch am selben Tag möglich. Manche Anbieter bieten Abhol- und Lieferservice an.

Zusammenfassung

Einen Anzug reinigen zu lassen ist die sicherste Methode, um Passform und Material zu erhalten. Die Kosten sind überschaubar und bewegen sich meist zwischen 12 und 25 Euro. Wie oft die Reinigung nötig ist, hängt von der Tragehäufigkeit ab – tägliche Träger sollten alle paar Wochen, gelegentliche Träger nur wenige Male im Jahr in die Reinigung. Selber waschen ist riskant, während Lüften, Bürsten und Auffrischen die Intervalle verlängern. Wer Preise vergleicht, eine gute Reinigung auswählt und seinen Anzug richtig lagert, spart nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

Checkliste
  • Umweltbelastung durch Lösungsmittel
  • Kosten im Vergleich zur Handwäsche höher
  • Bei häufiger Reinigung können Stoffe spröde wirken
  • Geruch des Lösungsmittels hält manchmal kurzzeitig im Stoff

Quellen

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Guido Marquardt

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Melanie Weissberger

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Johannes Breitenreiter

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Sina Eschweiler

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