Windows Movie Maker Tipps für jedermann.
Wer einen Film am Computer schneiden möchte, wird sich die Frage stellen, welche Software für diese Zwecke am besten verwendet werden kann. Um die Antwort auf diese Frage direkt vorwegzunehmen: In der Regel ist es nicht Windows Movie Maker, da es sich um ein altes Tool handelt, was derzeit nicht mehr unterstützt und in neueren Windows-Versionen auch gar nicht mehr vorinstalliert ist.
Dennoch handelt es sich um eines der besten, schnellsten und einfachsten Tools, die kostenlos nutzbar sind. Mit dem Windows Movie Maker haben Sie die Möglichkeit, vor allem im Amateurbereich, sehr schnell und ohne großartige Vorkenntnisse einen ansprechenden Film zu erstellen. Wir sagen aber auch: Der Funktionsumfang ist in der Tat gering. Wer mit mehreren Ton- und Videospuren arbeitet, perfekte Übergänge und Schnitte entwickeln möchte, wird mit diesem Programm sehr schnell die Grenzen erreichen. Sicherlich können Sie sich Premiere Elements und vergleiche, schwere Programme kaufen, leasen oder leihen. Für den normalen Alltagszweck „mal schnell ein Video zu produzieren“, reicht Moviemaker aber völlig ist.
Es geht auch mit dem Handy
Wenn Sie app- und handyaffin sind kann natürlich auch auf Instagram- und Tiktik-Features oder kleine Apps im Playstore zurückgegriffen werden. Wenn Sie jedoch sehr viel Bild- und Videomaterial haben, das in einem Video untergebracht werden muss, ist das Arbeiten am Handy deutlich komplizierter, sodass wir ein Tool am stationären Computer empfehlen: immer noch den Windows Movie Maker.
Windows Movie Maker Tipps – Nr. 1: Die Installation
Da Windows Movie Maker unter Windows 10 nicht mehr integriert ist (sondern nur ein relativ starres, nahezu unbrauchbares Nachfolgemodell), sollten Sie sich zunächst Windows Essentials 2012 herunterladen. Mit diesem Tool haben Sie die Möglichkeit, Windows Movie Maker im Anschluss ganz normal auf Ihrem Computer zu installieren. Bitte vermeiden Sie es unbedingt, den Movie Maker von diversen Seiten im Internet herunterzuladen. Oftmals laden Sie sich Schadsoftware oder Trojaner direkt mit herunter. Sie sollten deshalb zwingend über die Microsoft-Webseite gehen, Essentials 2012 herunterladen und den Movie Maker darüber auf Ihrem System installieren. Nach der Installation kann es auch direkt mit dem Schnitt losgehen.
Windows Movie Maker Tipps – Nr. 2: Das Hineinspielen der Rohdaten
Nehmen wir an, Sie waren 14 Tage im Urlaub, haben diverse Fotos und Videos erstellt, und möchten daraus nun einen Film entwickeln. Überlegen Sie sich bitte zunächst einen Speicherort der Dateien. Vielleicht auf dem Desktop, vielleicht aber auch auf einem Unterordner. Das ist wichtig, da Windows Movie Maker Verknüpfungen anlegt und sich bei der Filmerstellung immer auf diesen Pfad bezieht. Würden Sie im Nachhinein Bild- und Videodateien verschieben, so hätte das Programm keinen Zugriff mehr und das entsprechende Bild/Video wird nicht mehr im Film gezeigt. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihre Dateien nicht direkt von der Kamera oder dem Handy in das Programm laden. Ein Zwischenspeicherort auf dem Computer ist unheimlich wichtig, um auch zu einem späteren Zeitpunkt Änderungen am Film vornehmen zu können.
Windows Movie Maker Tipps – Nr. 3: Reihenfolge und Übergänge
Bei der Erstellung des Filmes sollten Sie chronologisch vorgehen. Man kann mit dem Programm, so gut es auch ist, jedem Bild oder Video einen Übergang geben. Diese Übergänge sind allerdings nicht gleich lang. Wenn Sie beispielsweise sämtliche Spuren (Musik, Text, Bild etc.) gleichzeitig erstellen und später einen Übergang ändern möchten, der ggf. eine halbe Sekunde länger ist, so verzieht sich der gesamte Film. Die Folge: Text- und Bildspur sowie Musikspur passen nicht mehr zusammen. Sie müssen nun sämtliche Übergänge „nacharbeiten“.
Achten Sie also auf die Reihenfolge und beginnen Sie ggf., die Bilder und Videos häppchenweise hinein zu sortieren. Eine Vorsortierung auf dem Computer ist an dieser Stelle sicherlich sinnvoll. Das Hineinladen dauert ein bisschen. Bitte warten Sie, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Nun haben Sie die Möglichkeit im Windows Movie Maker Bearbeitungsmodus die Reihenfolge Ihren Wünschen entsprechend anzupassen. Wenn Sie das gemacht haben, und jedes Bild und Video in der richtigen Reihenfolge aufeinander folgt, legen Sie bitte die Übergänge fest, indem Sie im oberen Bereich aus einer Vielzahl vordefinierter Blenden wählen. Bitte vermeiden Sie es an dieser Stelle, jetzt schon mit Text- oder Audiospuren zu arbeiten.
Windows Movie Maker Tipps – Nr. 4: Als nächstes folgt die Audiospur
Erst jetzt sollten Sie sich Gedanken über die musikalische Untermalung Ihres Films machen. Nun können Sie Songs auswählen, hineinziehen (bitte auch hier den Speicherort der genutzten Dateien nicht verändern, so lange Sie noch am Film arbeiten und das Projekt noch nicht abgeschlossen haben). Die Musikspur kann nun ganz nach Ihren Wünschen angepasst, schnell oder langsam eingespielt, eingeblendet oder ausgeblendet werden. Diese Einstellung hat keinen Einfluss auf Reihenfolge und Übergänge, so dass Sie Ihre bisherige Arbeit nicht mehr berühren müssen.
Windows Movie Maker Tipps – Nr. 5: Texte hinzufügen
Nun können Sie die entsprechenden Textfelder, Texteinblendungen etc. Ihrem Filmprojekt hinzufügen. Musik, Bild, Video und Übergänge sind bereits fix. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie nicht aus Versehen verschiedene Elemente verschieben. Das führt dazu, dass sich leider auch alle nachfolgenden Objekte gleichermaßen verschieben und Sie quasi wieder von vorn beginnen möchten. Windows Movie Maker ist an dieser Stelle sehr statisch und wirklich unkomfortabel – dafür aber für den Laien so verständlich, dass keine kilometerlangen Handbücher gelesen werden oder Youtube-Tutorials geschaut werden müssen. Und wenn Sie sich an die auf dieser Seite beschriebene Vorgehensweise halten, kommen Sie auch zu einem schnellen und sicheren Ergebnis. Natürlich auf Kosten der Flexibilität, da man nicht „mal eben“ in den ersten 3-4 Filmminuten noch ein Bild einfügen kann.
Windows Movie Maker Tipps – Nr. 6: Eine gute Planung erleichtert die Arbeit
Planen Sie Ihren Film vor! Planen Sie die Reihenfolge, schauen Sie sich das Rohmaterial zuvor ganz genau an. Arbeiten Sie gegebenenfalls häppchenweise, indem Sie einzelne „Meilensteine“ zwischenspeichern und vielleicht aus den ersten 4-5 Filmminuten bereits einen Kurzfilm machen. Die jeweiligen Kurzfilme können Sie später aneinanderhängen, um einen Gesamtfilm zu erstellen. Natürlich ist dies etwas mehr Aufwand. Dadurch können Sie aber, falls Ihnen kurz vor Schluss doch noch eine gute Filmidee in den Sinn kommt, den Film entsprechend auch im vorderen Bereich anpassen, ohne dass sich in den letzten Minuten alles verschiebt.
Der Bonustipp für Windows Movie Maker
Achten Sie darauf, keine Designvorlagen zu nehmen. Diese haben nämlich einen unmittelbaren Einfluss auf die gesamte Gestaltung des Films. Wenn Sie eine Designvorlage anklicken, sind Intro und Abspann grafisch vordefiniert. Überschriften, Blenden etc. sind ebenfalls definiert. Sie haben in diesem Fall keine Möglichkeiten mehr der freien Gestaltung – aber, und da können Sie sich sicher sein, Sie haben ein optisch ansprechendes Ergebnis gezielt. Wir empfehlen grundsätzlich das Arbeiten ohne Designvorlagen, um ein freieres Ergebnis zu erzielen und alle Movie Maker-Optionen nutzen zu können. Schneller ist man natürlich mit einer entsprechenden Vorlage, da man keine zusätzlichen Übergänge etc. mehr einstellen muss. Bedenken Sie aber, dass das einen großen Einfluss auf die Darstellung hat und Ihnen im Endeffekt Möglichkeiten der Gestaltung verloren gehen.
Hallo, ich wollte nur kurz sagen, wie hilfreich und informativ diese Seite ist! Die Windows Movie Maker Tipps haben mir wirklich geholfen, meine Videos zu verbessern und professioneller aussehen zu lassen. Es ist großartig, dass es solche Ressourcen gibt, die auch für Anfänger wie mich leicht verständlich sind. Vielen Dank für die wertvollen Informationen! Beste Grüße, CinemaHDV2