Zeit und Welt

“Zeit und Welt” lauten die Zeilen dieses Beitrags aus dem Bereich “Lyrik und Poesie”. Der folgende Beitrag stammt von Helmut Voigt, der im Jahr 2017 verstorben ist und zahlreiche Gedichte, Kurzgeschichten sowie nachdenkliche Texte hinterlassen hat, die wir gerne veröffentlichen.

Zeit und Welt

In Zeiten wegrationalisierter Vernunft
wahnsinniger Intelligenz
unmenschlicher, unwesentlicher menschlicher Wesen,
in der
der Fortschritt vom Menschen fort schreitet,
da möchte man
die Uhr des Lebens einfach anhalten.

In einer Welt geheiligten Unheils,
in der Menschen in Frieden ruhen,
den Tod hochleben lassen
und ihre gründlich verordnete Freiheit
durch entsicherte Waffen sichern wollen,
um dann Orden für das Morden zu verleihen,

in einer Zeit und Welt
des Akkords,
wo Arbeit frei macht,
und die Maschine,
die der Mensch geschaffen hat,
schließlich den Menschen schafft
und abschafft,

dort, wo nur noch das Genormte normal ist,
wo Liebe unbeliebt ist
und der Schrecken schrecklich geliebt wird,
da möchte man
die Welt zum Stillstand bringen.

Jedoch
Was nützt der Stillstand und das Anhalten
wenn sich dabei nichts ändert?

Deshalb:
Arbeitet für den Arbeitslosen!
Helft dem hilflosen, unbeholfenen Hilfsarbeiter!
Vertraut dem Fremdarbeiter!
Und seid gastlich zu den Gastarbeitern!
Befreit den Zwangsarbeiter!
Und bearbeitet den Arbeiter, dass er etwas unternehme
gegen „den“ Unternehmer,
der nichts unternimmt,
sondern nur das Geld einnimmt,
dass er dem Arbeiter abnimmt,
weil er ihn ausnimmt!

Bedrückt jene, die euch unterdrücken wollen
und verdrückt Euch nicht!

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